Sylt bleibt Reichen-Ghetto

Sylt bleibt die Insel der Reichen: Wer hier ein Haus kaufen will, muss dafür nach wie vor so tief in die Tasche greifen wie fast nirgendwo anders in Deutschland. Schon für „marktgängige“ Reihenhäuser und Haushälften müssen 600.000 bis eine Million Mark hingeblättert werden. Wenn Lage und Ausstattung stimmen, ist für den Verkäufer von Traumhäusern noch weit mehr drin. „Nach wie vor gefragt sind hochpreisige Objekte in guten Lagen wie Kampen, Braderup oder Keitum“, stellte die LBS Immobilien Schleswig-Holstein gestern fest.

Bei Eigentumswohnungen in Westerland oder Wenningstedt liegen die Quadratmeterpreise bei 7000 bis 8000 Mark, so dass hier für eine 50 Quadratmeter große Wohnung etwa 375.000 Mark anfallen. Nur wenige Kilometer entfernt auf dem nordfriesischen Festland bekommt man dafür schon locker ein 120 Quadratmeter großes, neues Einfamilienhaus.

Insgesamt blieben die Immobilienpreise auf der deutschen Trauminsel zuletzt stabil auf hohem Niveau, wobei sich die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in erschwinglicheren Lagen eher verhalten entwickelt hat. Hier machen nach Beobachtung der LBSI auch die sich ändernden „wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“ keinen Bogen um Sylt: So führe besonders die Fristverlängerung für die Versteuerung von Gewinnen aus Immobilienverkäufen von zwei auf zehn Jahre dazu, „dass Objekte vom Markt genommen werden beziehungsweise Käufer von ihrem Vorhaben Abstand nehmen“. lno