: Querrille
Verschiedene –
„The Spacefrogs Vol. 2“
(TSF/EFA)
Daß „The Future Sound Of Hamburg“ der beste Club der Stadt ist, weiß man mittlerweile. Die Nummer zwei hingegen, „Music For Our Children“ (M.F.O.C.), wurde noch nicht so häufig gewürdigt. Bei M.F.O.C. dominiert unaufdringliche Electronic Listening Music, und so hört man dort zuweilen auch Platten, die bei The Spacefrogs erscheinen, einem der zur Zeit wichtigsten Hamburger Label. The Spacefrogs, ein Subunternehmen des belanglosen Labels Superstition, veröffentlicht Ambient und ruhige Experimental-Tracks für Menschen, die sich nicht einlullen lassen wollen – keine militante Chillout-Musik also, die einem vorschreibt, wie man zu reagieren hat, sondern Klänge, die den Geist anregen. Diese Musik kann am Abend ein intelligentes Gepräch forcieren, und sie kann am nächsten Morgen die perfekte Untermalung fürs Frühstück sein.
Das trifft auf die Mehrzahl der Tracks zu, die das Label für seinen neuen Sampler, The Spacefrogs Vol. 2, zusammengestellt hat. Auf der Platte sind zwei bzw. drei Künstler aus den USA und Großbritannien, die übrigen fünf Acts stammen aus Hamburg und Berlin. Die beiden besten Tracks kommen von zwei zweiundzwanzigjährigen Briten: David Being steuert mit „Gonk“ ein lockeres, treibendes Stück bei, und Affie Yussuf, der seine Maschinen „nicht als Instrumente, sondern als Lebewesen“ betrachtet, zeigt, daß auch ein Track mit einem hektischem Jungle-Rhythmus eine entspannte Atmosphäre schaffen kann. Unter lokalen Aspekten am interessantesten ist das Stück „Vacuum Cleaner's Irritation“ von Frequency Surreal, die zur Hälfte aus M.F.O.C.-DJ's bestehen. Der minimalistische Track weckt hohe Erwartungen an das Debütalbum des Quartetts.
René Martens
Am Sa, dem 9. 12., spielt David Being im Rahmen der Superstition-Jubiläumsparty mit diversen M.F.O.C.-DJ's und Affie Yussuf im Gaswerk.
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