: USA: Nordkorea zeigt guten Willen
■ Vorerst Verzicht auf Raketentests. USA könnten Handelssanktionen lockern
Auckland (rtr) – Nordkorea hat nach Angaben der USA bei den Berliner Gesprächen eingelenkt und auf den Test von Langstreckenraketen vorerst verzichtet. Der Nationale Sicherheitsberater von Präsident Bill Clinton, Samuel Berger, sagte am Montag in Auckland, die US-Regierung erwäge, im Gegenzug einige Handelssanktionen gegen Nordkorea zu lockern. Die Entscheidung Nordkoreas sei ein Schritt in die richtige Richtung. Die USA und Nordkorea hatten bis Sonntag in Berlin sechs Tage lang über eine Verbesserung ihrer Beziehungen beraten. Südkorea und Japan begrüßten die Vereinbarung.
Berger sagte, es gebe noch keine endgültige Übereinkunft. Beide Seiten hätten sich jedoch darauf geeinigt, keine Schritte zu unternehmen, die die gute Atmosphäre bei den bilateralen Gesprächen stören könnten.
Es werde sich zeigen, ob sich Nordkorea tatsächlich an den Raketenteststopp halte. Mit dem Test einer Langstreckenrakete im vergangenen Jahr hatte das kommunistische Nordkorea für Verunsicherung in der Region und vor allem in Japan gesorgt. Die USA befürchten, dass eine solche Rakete auch ihr Territorium erreichen könnte. Nach Geheimdienstinformationen bereitete sich Nordkorea bereits auf den Test einer noch größeren Rakete vor.
Der japanische Ministerpräsident Keizo Obuchi sagte, er glaube noch nicht, dass Nordkorea endgültig auf weitere Raketentests verzichtet habe. Wenn Nordkorea dazu eine klare Haltung einnehme, werde Japan die Aufhebung einiger Sanktionen erwägen.
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