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Ohne Segen

■ Drogenhilfe: Runder Tisch geplatzt

Pastor Christian Wienberg wirft das Handtuch. Gestern kündigte er seine Mitarbeit am „Runden Tisch“ in Billstedt auf. Bis zuletzt hatte er darauf gehofft, dass Sozialsenatorin Karin Roth (SPD) ihre Entscheidung zurücknimmt, die Trägerschaft für die Fixerstube „Drug Mobil“ und die Drogenhilfseinrichtung „Palette“ einem anderen Träger zu übertragen. Die Montag Abend von der SPD vorgelegte Richtlinie über die künftige Auschreibung von Sozialprojekten indes betont, dass gefällte Entscheidungen aufrechterhalten bleiben. Wienberg ist deshalb nicht länger bereit, den „Runden Tisch“ zu moderieren: „Die Neuvergabe ist gegen den klaren Willen im Stadtteil erfolgt.“

Der „Runde Tisch“ in Billstedt war gegründet worden, um Akzeptanz für die dortige Fixerstube „Drug-Mobil“ zu schaffen. Als diese nach fünf Jahren Arbeit in neue Räume umziehen sollte, hatten sich die dortigen AnwohnerInnen in einer Bürgerinitiative zusammengeschlossen und protestiert. Dem „Runden Tisch“ war es gelungen, den NachbarInnen die Ängste zu nehmen. Diese sprachen sich schließlich für den Erhalt des „Drug-Mobil“ aus. Dennoch entschied die Sozialsenatorin, die Trägerschaft der im Stadtteil unbekannten Bremer „Steps GmbH“ zu übertragen.

Die Interessen des Stadtteils, moniert Pastor Wienberg, seien für Senatorin Roth offenbar bedeutungslos. „Steps“ sei über die Exis-tenz des „Runden Tisches“ nicht einmal informiert worden. Als der neue Träger dann zu einer Versammlung eingeladen wurde, habe er sich laut Wienberg als „außerordentlich unkooperativ“ erwiesen.

Elke Spanner

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