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Schuldenerlass soll Massensterben verhindern

■ Afrikanische Aids-Konferenz in Sambia endet mit verstärktem internationalem Engagement

Berlin (taz) – Aids-Bekämpfung gegen Schuldenerlass: So sieht eine neue Initiative gegen Aids in Afrika aus, die gestern in Lusaka vorgestellt wurde. Zum Abschluss des bisher größten afrikanischen Aids-Expertentreffens „Icasa XI“ in der sambischen Hauptstadt wollte Sambias Finanzminister Katele Kalumba ein „Debt for Development Agreement“ präsentieren, wonach Gelder, die Sambia sonst für den Schuldendienst ausgeben müsste, in einen internationalen Aids-Bekämpfungs-Fonds fließen, aus dem gezielt Projekte finanziert werden sollen.

Die Vereinbarung ist Teil einer „Internationalen Partnerschaft“ gegen Aids in Afrika, die internationale Organisationen dauerhaft in Aids-Bekämpfungsprogramme einbinden soll. Unter anderem will die Weltbank nun die Aids-Bekämpfung zum Hauptziel ihrer Geldvergabe in Afrika machen. Diese Partnerschaft ist das Hauptergebnis der fünftägigen Aids-Konferenz, die gestern zu Ende ging. Der Kongress hatte zuvor gewarnt, dass die Ausbreitung von Aids in Afrika den Weltfrieden bedrohe. Zwei Millionen Afrikaner starben 1998 an Aids.

Die Last der Auslandsschulden macht es den afrikanischen Regierungen gleichzeitig fast unmöglich, rasch zusätzliche Mittel für die Aids-Bekämpfung locker zu machen. Sambia leistete 1998 123 Millionen Dollar Schuldendienst – das entsprach 69 Prozent seiner Sozialausgaben. Die Gesundheitsbehörden des Landes erhielten nur 30 Prozent ihres Budgets und konnten daher ihre Aids-Programme nicht effektiv umsetzen. D.J.

Tagesthema Seite 3

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