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Jessen goes „Zeit“?

Berlin (taz) – Mit diskreter Häme schwadronierte die FAZ gestern im Goetheslang von „Blütenträumen“, die in Berlin „zerstoben scheinen“: Jens Jessen, Noch-Kultur-Chef der Berliner Zeitung, soll zum 1. Januar 2000 Sigrid Löffler als Leiter des Zeit-Feuilletons ablösen, im Gepäck seinen Literaturredakteur Gustav Seibt. Jessen war 1996 nach Knatsch mit seinem langjährigen Arbeitgeber FAZ wegen Herausgeber Frank Schirrmacher nach Berlin gewechselt und hatte schon damals FAZ-Literaturchef Seibt mitgenommen. Zusammen wollten sie das ehemalige SED-Bezirksblatt mit einem klassischen Debattenfeuilleton à la FAZ vor zunehmender „Boulevardisierung“ bewahren und fit für die Hauptstadt machen. „Unverrichtete Dinge“ und Einschleimerei bei der Hamburger Wochenzeitung attestierte ihnen nun die gekränkte Frankfurterin. So richtig offiziell ist der Wechsel aber offenbar noch nicht. Der Branchendienst Kressreport relativierte gestern die FAZ-Meldung: Berliner Zeitung-Chef Martin E. Süskind befinde sich noch in Verhandlungen mit Jessen, um ihn zu halten, und dass Seibt gehe bzw. komme, dementierten sowohl Süskind als auch Zeit-Chefredakteur Roger de Weck. Ist das spannend!

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