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Für Frauen kostenlos

■ Bildungsministerium und Telekom bieten in 101 Städten Interneteinführungen an

Frauen müssen ran ans Netz und rein in die Informationstechnologie. So lautet die Devise der Initiative „Frauen geben Technik neue Impulse“, die seit fünf Jahren vom Bundesbildungsministerium und von der Telekom getragen und von der Bundesanstalt für Arbeit unterstützt wird.

Im letzten Herbst startete die Initiative die Kampagne „Frauen ans Netz“. Bisher haben 1.500 Frauen in vier Großstädten an einer kostenlosen Interneteinführung teilnehmen können. Der Ansturm war so groß, dass es dieses Jahr richtig zur Sache gehen soll: In 101 Städten können sich Frauen ab September in insgesamt 1.200 Seminaren erklären lassen, was ein Browser ist und wie man virtuell nach Honkong reist.

Monika Brüschke-Henke von der Computerschule Bielefeld hat beim Testlauf im letzten Jahr Frauen ans Netz gebracht, ohne dafür bezahlt zu werden – Ehrensache. Sozialarbeiterinnen, Verkäuferinnen, Hausfrauen und Ärztinnen seien gekommen, sagt sie, all diejenigen also, „die ständig alle übers Internet reden hören, automatisch aber keinen Zugang dazu finden“.

Was letzten Herbst den Frauen noch als zweistündige Vorführung präsentiert wurde, hat in der Neuauflage System. Die Zeitschrift Brigitte hat sich in die Aktion eingeklinkt und verspricht, dass in den geplanten Seminaren jede Frau ihren eigenen Rechner hat, um eigenständig durchs Internet zu surfen. Über ein Call-Center der Telekom kann sich frau ab sofort unter der Nummer 08 00/ 3 30 81 97 kostenlos anmelden.

Ute Tischer vom Frauenreferat der Bundeanstalt für Arbeit ist begeistert von der Aktion und hält sie für „absolut notwendig“. Frauen würden die neuen Informationstechnologien immer noch viel zu wenig nutzen und mitgestalten, sagt sie. Nur zu einem Viertel sei dieser Berufszweig weiblich geprägt, der Anteil der Informatikstudentinnen betrage nach wie vor unter 15 Prozent. Michaela Kirschner

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