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Warum grüne Strukturdebatte?

Betr.: „Kreisverbände sind Seele der Partei“ und „Das Vereinsleben lebe!“, taz vom 20.9.1999

(...) Bei den anstehenden inhaltlichen Unklarheiten und Kontroversen ist es der Öffentlichkeit kaum zu vermitteln, warum jetzt eine innerparteiliche Strukturdebatte stattfindet. Den eigenen Mitgliedern überwiegend offensichtlich auch nicht.

Wenn die Grünen von der finanziellen Pleite nicht weit entfernt sind – sollen sie da ernsthaft über zusätzliche Personalausgaben für eine professionalisierte Führung nachdenken? Welche, d.h. welcher Mangel an KandidatInnen sollte die Partei treiben, den bislang bewährten Grundsatz der Trennung von Amt und Mandat über Bord zu werfen? Warum wird darüber nur in Bezug auf die Grünen und nicht beispielsweise die Bremer SPD diskutiert? Die Mehrheit der anwesenden Mitglieder sah das Ganze pragmatisch und machte die Entscheidung von akzeptablen BewerberInnen abhängig. Was deren Qualifikation angeht, greift die taz zum wiederholten Male in die Kiste übler Verleumdung.

Man mag zu Wolfram Sailer und Klaus Möhle stehen, wie man will, Klaus Möhle zu skizzieren als jemanden, der seinen Schreibtisch nicht in Ordnung bringen kann und Wolfram Sailer als Lehrer, der jeden Satz ablesen musste, ist nur dazu angetan, zu denunzieren und zeigt wieder einmal, wie weit gerade die taz von sauberem Journalismus entfernt ist, indem sie sich zum Sprachrohr einer Fraktion innerhalb der Grünen macht. Im übrigen: Wer mal die ritualisierten Auseinandersetzungen auf grünen Landesversammlungen erlebt hat, kann sich vorstellen, welchen Vorteil es bedeuten kann, jenseits von Beiratsthemen auf einer Kreisversammlung zu diskutieren.

Günther Egidi

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