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Mehr Geld, weniger Opfer

■ Einigung über Entschädigung naht

Washington (dpa) – Bei den Verhandlungen über die Entschädigung ehemaliger NS-Zwangsarbeiter gibt es Fortschritte, wenn auch noch „ganz erhebliche Schwierigkeiten“ bei Einzelfragen. Diese Einschätzung gab der Verhandlungsführer der Bundesregierung, Otto Graf Lambsdorff, in Washington nach einem Treffen mit dem amerikanischen Vize-Finanzminister Stuart Eizenstat. Der Sprecher der Stiftungsinitiative der deutschen Wirtschaft, Wolfgang Gibowski, zeigte sich „verhalten optimistisch“ über eine weitere Annäherung.

Lambsdorff hoffe, Eizenstat bis Anfang nächster Woche den Gesamtbetrag nennen zu können, den Regierung und Wirtschaft für die Entschädigung aufbringen wollen: Am Ende werde es „ein bemerkenswert hoher Betrag“ sein. Nach Angaben von Gibowski hat der Verhandlungsführer der deutschen Wirtschaft, Manfred Gentz, Kompromissbereitschaft signalisiert, wenn es bei der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen Fortschritte gebe.

Offenbar hat die US-Seite dem Vorhaben zugestimmt, den Kreis der Anspruchsberechtigten zu begrenzen. So sollen von den 580.000 landwirtschaftlichen Zwangsarbeitern sollen nur etwa 220.000 Härtefälle in die geplante neue Entschädigung einbezogen werden. Die anderen sollen über bilaterale Versöhnungsstiftungen entschädigt werden.

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