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Friedliche Koexistenz

■ Raucher müssen in Modellversuch mehr arbeiten

In einem Modellversuch lässt der Hamburger Uhrenhersteller Citizen Watch Europe seit drei Monaten seine rauchenden Mitarbeiter 30 Minuten länger arbeiten. Wer außerhalb der Pausenzeiten raucht, muss die Unterbrechung nachholen. Heute läuft das Projekt aus, Geschäftsleitung und Betriebsrat würden dann über eine Fortsetzung verhandeln, erklärt Citizen-Werbeleiterin Birgit Scheffner. Bis zu einer Entscheidung werde die Firma keine weitere Auskunft über das Projekt erteilen. Von den 200 Mitarbeitern hätten sich aber nur elf Raucher gemeldet, so dass diese Regelung im Hause „nicht so hoch gehängt wird“.

Für andere Firmen in Hamburg kommen derartige Regelungen nicht in Frage. „Eine Verlängerung der Arbeitszeit für Raucher ist bei uns gar kein Thema“, sagte der verwunderte Hapag-Lloyd-Sprecher Klaus Heims. In den Büros der etwa 5000 Hapag-Lloyd-Mitarbeiter einigten sich die Kollegen untereinander: „Bei uns leben Raucher und Nichtraucher in friedlicher Koexistenz.“

Mehr Bürokratie als tatsächliche Einsparungen würde eine solche Vorgabe erzeugen, glaubt ein Sprecher von Beiersdorf. „Im Produktionsbereich stehen Pausenräume für Raucher und Nichtraucher zur Verfügung, ansonsten einigen sich die Mitarbeiter in ihren Büros.“

Einen gesetzlichen Anspruch auf einen rauchfreien Arbeitsplatz gibt es bislang nicht, bestätigt Ingo Schwope von der DAG. Aus Sicht der Gewerkschaft dürfe es keine Arbeitszeitverlängerung für Raucher geben, solange die Arbeit nicht unterbrochen oder eingeschränkt wird. lno

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