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Jetzt streitet er im Jenseits mit dem Beelzebub

■ Der Publizist und Moderator Johannes Gross ist im Alter von 67 Jahren gestorben

Berlin (taz) – Der Wirtschaftsjournalist und Publizist Johannes Gross ist am Mittwoch in Köln im Alter von 67 Jahren gestorben. Er war gerade von einer Nierentransplantation genesen, die ihn mehr als ein Jahr lang von der Arbeit abgehalten hatte.

Der 1932 in Neunkhausen in Rheinland-Pfalz geborene Gross hatte sich bereits in seiner Studienzeit als Mitbegründer der CDU-nahen Uni-Zeitung Civis redaktionell betätigt. 1968 wurde er Chefredakteur und stellvertretender Intendant bei der Deutschen Welle in Köln, die er nach einem Streit verließ – die SPD wollte ihm vier Stellvertreter zuordnen. Danach kam er als Chefredakteur zu Capital, ab 1994 fungierte er als Herausgeber. Ein geplanter Wechsel ins Amt des Stern-Chefredakteurs blieb ihm 1983 versagt, weil er anlässlich des „Jahres der Behinderten“ auf den „Vorteil“ verwiesen hatte, „sich selbst als behindert zu sehen und die Privilegien zu nutzen, die sich aus dem Status ergeben“. Parallel zu seiner redaktionellen Karriere machte er sich einen Namen als Leitartikler und Glossist der FAZ und Moderator von Fernsehsendungen wie der „Bonner Runde“ und „Tacheles“.

bw

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