piwik no script img

■ Alois Brunner soll in Damaskus lebenGesuchter SS-Mann in Syrien untergetaucht

Frankfurt/Main (AP) – Der frühere SS-Hauptsturmführer und mutmaßliche Kriegsverbrecher Alois Brunner soll sich in Syrien verborgen halten. Nach einem Bericht des Spiegel ergaben Nachforschungen eines Pariser Untersuchungsrichters, dass der heute 87-jährige Österreicher in einer Suite des Hotels „Meridien“ in Damaskus lebe.

Brunner war „rechte Hand“ des 1962 in Israel wegen Massenmordes hingerichteten Adolf Eichmann und wird wegen Deportation von 128.500 Juden international mit Haftbefehl gesucht. Brunner war im Zweiten Weltkrieg mehrere Jahre lang Kommandant des Übergangslagers Drancy bei Paris, von dem aus Juden in Vernichtungslager deportiert wurden. Nach dem Krieg tauchte er unter. Gegen ihn soll Anfang kommenden Jahres vor einem Pariser Schwurgericht in Abwesenheit wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verhandelt werden. Wegen anderer Verbrechen wurde Brunner bereits 1954 in Frankreich in Abwesenheit zum Tode verurteilt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen