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taz-Abo-Aktion

■ Gescholten und gesegnet

Der erste Zwischenbericht zum Stand der Abonnentenzahlen lässt noch auf sich warten. Begeben wir uns also in den zweiten Stock des taz-Verlagshauses. Hier arbeitet Gabriele von Thun, die legendäre Säzzerin. Was sagt die Herrin über die Leserpost zu der Ankündigung, die taz vom Sonnabend ohne Überschriften erscheinen zu lassen, wenn bis Freitag keine dreihundert neue Abos gezeichnet sind? „Ach, ich denke, das werden wir schon schaffen.“ Gabi von Thun ist frisch aus dem Urlaub zurück – heute kann sie nichts aus der Bahn werfen. Versuchen wir es trotzdem: „Was aber, wenn wir die Wette nicht gewinnen, wenn die Zeitung ohne Überschriften gedruckt wird? Fangen dann die Leserbriefe an mit 'Zu dem Artikel rechts oben auf Seite 7‘?“ Frau von Thun, nun doch erschrocken: „Au weia!“

Sonnig und optimistisch geben sich die Medien in ihren Berichten über die taz-Abo-Aktion. Die Süddeutsche Zeitung etwa schreibt in ihrer Samstagsausgabe über die „stillen Leser der taz“: „Und wie zuvor werden sie sich auch dieses Mal solidarisch zeigen mit dieser kleinen exotischen Blüte, die aus eigenen Gesellschafterkräften, ganz ohne finanzielle Rückendeckung, gedeihen muss.“ Stille Leser? Keine Spur! Noch-Leserin Caro M. stößt die Abo-Aktion sauer auf: „Welcher psychologisch komplett unwissende Werbestratege hat euch geraten, Feministinnen, PazifistInnen, Linke und Kluge jeder Couleur mit schwarzer Pädagogik zu einem Abo zu bewegen? So lasse ich nicht mit mir umgehen.“ Das sieht Barbara K. ganz anders: „Droht und erpresst ruhig weiter, Hauptsache, die taz bleibt erhalten. Meinen Segen habt ihr.“            rkr

Und Ihre Meinung? Bitte unter Stichwort „4.000 Abos“ an die tageszeitung, Kochstr. 18, 10969 Berlin; Fax: (0 30) 2 51 30 87; E-Mail: drohung taz.de

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