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Die taz ohne Überschriften

Berlin (taz) – Die tageszeitung (taz) erscheint am heutigen Samstag nicht nur ohne Schlagzeile (siehe rechts), sondern komplett ohne Überschriften. Das ist ein besonderer Vorgang in der deutschen Pressegeschichte. Die Zeitung reagiert damit auf den nicht ausreichenden Abonnentenzuwachs in der zurückliegenden Woche.

Um der Welt ein Weiterleben mit taz-Qualität ermöglichen zu können, hatte die taz den Menschen am vergangenen Samstag ein Ultimatum stellen müssen: „300 Abos in dieser Woche oder wir lassen unsere witzigen Überschriften weg.“ Bis gestern (14 Uhr) waren 221 neue Abos gezeichnet worden. Das ist erfreulich, schön und gut – aber eben nicht genug.

Den Überschriften der taz wird von unabhängigen Gutachtern eine einzigartige Qualität innerhalb der deutschen Presselandschaft bescheinigt. Eine taz ohne Überschriften, so hieß es gestern, sei wie eine Vase ohne Blumen, Deutschland ohne Grass, ein Haus ohne Hüter, Matthäus ohne (38), eine SPD ohne Lafontaine, ein Radprofi ohne Epo usw.

Das Weglassen der Überschriften hat die Redaktion hart getroffen. Das Foto zeigt die Hand des verzweifelten taz-Redakteurs Carlo Ingelfinger, der gestern Nachmittag witzige Überschriften aus Monaten der taz-Produktion in den Papierkorb werfen musste, die er zur Inspiration gehortet hatte. Vergeblich.

Kommt es noch schlimmer?

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