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Kleine Geschenke für die Fans

■ Unbedachtes Verhalten kostet HSV-Spieler Niko Kovac Geld, unbedacht bleibt vorerst auch das neue Stadion im Volkspark

Das blamable Ausscheiden im DFB-Vereinspokal hat beim Hamburger SV für Katerstimmung und disziplinarische Maßnahmen gesorgt. Einen Tag nach dem 0:2 beim Zweitligisten Mainz 05 verhängte Trainer Frank Pagelsdorf eine Geldstrafe von 2000 Mark gegen den in der 52. Minute nach einer Tätlichkeit mit der Roten Karte vom Platz gestellten Niko Kovac. Für sein mannschaftsschädigendes Verhalten soll der Mittelfeldspieler außerdem die Kosten des DFB-Verfahrens bezahlen.

Der K.o. hat dem Bundesligisten einen roten Strich durch die Finanzplanung gemacht. Vorsitzender Werner Hackmann bezifferte den Verlust gegenüber dem Etatansatz für den Pokal mit einer Summe von 700.000 Mark. Schon in der nächsten Runde wäre allerdings eine mindestens doppelt so hohe Einnahme möglich gewesen.

„Wir sind riesig enttäuscht, denn wir haben die große Chance verpasst, sehr weit zu kommen. Es sind ja nicht mehr allzu viele Bundesligisten im Wettbewerb. Unser Ziel war das Endspiel in Berlin“, erklärte Pagelsdorf gestern. Der Coach ersparte sich allerdings pauschale Vorwürfe an die Mannschaft. Es habe an Konzentration gefehlt, aber nicht an der Einstellung, bemerkte Pagelsdorf.

Für den Bundesliga-Schlager des Tabellen-Zweiten gegen den Vierten SC Freiburg am Samstag (15.30 Uhr) im Volksparkstadion verzeichnen die Hanseaten gleich drei Ausfälle. Neben dem gesperrten Kovac werden mit Kapitän Martin Groth und Bernd Hollerbach zwei weitere Mittelfeldspieler fehlen. Groth hat nach seinem Einsatz in Mainz weiter mit einer Adduktoren-Verletzung zu tun. Er wurde am Donnerstag zu einer Kernspintomographie geschickt, um diesem seit Wochen anhaltenden Problem auf den Grund zu gehen. Hollerbach wird wegen einer Innenbanddehnung ausfallen. Als Ersatz für das Trio bieten sich Thomas Gravesen, Fabian Ernst, Dimitrios Grammozis und Andreas Fischer an. „Sie haben die Chance, zu zeigen, dass sie in die Mannschaft gehören“, sagte ihr Trainer.

Ein weiteres Ärgernis bleibt bei den Hamburgern das Stadion. Entgegen der bereits mehrfach korrigierten Planung wird das Dach auch zum Rückrundenstart am 5. Februar gegen Meister Bayern München noch immer nicht fertig sein. Hackmann sagte: „Wir sind auf das Wetter angewiesen. Vielleicht schaffen wir es, dann die Hälfte eingedeckt zu haben.“ Die neuen Probleme sind entstanden, weil der Prüfstatiker die vorgesehene Stahlseil-/Kunstoffmembran-Konstruktion weiterhin nicht abgenommen hat. „Sicherheit geht vor Schnelligkeit“, meinte Hackmann.

Die Nacharbeiten kosten Zeit und Geld. Darüber wird nun zwischen dem HSV und dem Pla-nungsgesellschaft Deuteron weiter gestritten. Der Verein kündigte neue Regressforderungen an. Möglicherweise könnte das Dach schneller eingedeckt werden, wenn man aus den USA Spezialisten einfliegen lässt, was aber bis zu zwei Millionen Mark mehr kosten würde.

Mit Preisabschlägen auf Dauerkarten für die kommende Saison wirbt der HSV um Verständnis bei seinem Publikum. Sämtliche Stammkunden sollen in nächster Zeit angeschrieben werden. Als Entschädigung für die Einbußen an Komfort in dieser Serie kündigte Hackmann außerdem ein Präsent an. lno

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