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Aus Schaden klug

■ Der TV Fischbek startet morgen beim SSV Ulm in die Volleyball-Bundesliga

Die Volleyballerinnen des TV Fischbek sind aus Schaden klug geworden. Beim zweiten Anlauf in der 1. Bundesliga setzt der Vorortverein aus dem Hamburger Süden konsequent auf Professionalität. „Wir werden diese Saison, anders als vor zwei Jahren, nicht nur mit Hurra-Gefühlen angehen“, sagt Trainer Knut Rettig vor dem ersten Punktspiel am Sonnabend (16 Uhr) beim Mitaufsteiger SSV Ulm.

Ein namhafter Hauptsponsor ermöglichte den Fischbekern vor ihrem zweiten Aufstieg innerhalb von zwei Jahren namhafte Neuverpflichtungen: Die 36-jährige Marina Tchoukseeva aus Kasachstan (aus Karbach) und die 145-fache tschechische Nationalspielerin Zdena Mocova (von TvdB Bremen) sollen dem Neuling die spielerischen Mittel verleihen, um den Klassenerhalt zu schaffen.

Als weitere namhafte Verstärkung kam Silke Schmitt nach Fischbek, die unter ihrem Mädchennamen Meyer 65 Länderspiele bestritt und nach ihrer Babypause im Sommer schon bei den deutschen Beach-Masters für Furore sorgte. Weitere Zugänge im TV-Kader sind die 18-jährigen Nachwuchsspielerinnen Nicole Fetting vom Schweriner SC und Geescke Branck vom TuS Holtenau. Möglich wurden die Neuverpflichtungen durch den neuen Hauptsponsor „Phoenix“ aus Hamburg-Harburg. „Wir haben jetzt fünf Spielerinnen, die nur vom Volleyball leben“, unterstreicht Trainer Rettig den Sprung in die Professionalität.

Als Saisonziel hat sich der TV Fischbek nicht nur den Klassenerhalt, sondern die Qualifikation für die Playoffs der besten sechs Teams gesetzt. „Das ist ein sehr hohes Ziel, aber jetzt muss mal etwas passieren“, sagt der 37-jährige Coach, der das Team zum Aufstieg führte.

Den zunächst geplanten Umzug in das Hamburger Stadtzentrum wird es vorläufig nicht geben. Der TV Fischbek bestreitet seine Bundesliga- Heimspiele auch weiterhin in der ungeliebten Bezirkssporthalle Neuwiedenthal südlich der Elbe und hofft dort auf durchschnittlich 600 Besucher pro Spiel. Den regionalen Bezug des Volleyball-Erstligisten will auch das zuständige Bezirksamt stärken, das dem TV Fischbek zum Saisonbeginn im September 2000 eine neue Halle bauen wird. Olaf Krohn

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