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Eilantrag für Boomtown

■ Koalition will mehr Computer-Förderung besser koordinieren

Die Grosse Koalition will mit dem Förder-Durcheinander im High-Tech-Bereich aufräumen: Welche Projekte unterstützt werden, soll nicht mehr von den einzelnen Senatoren, sondern von der Senatskanzlei entschieden werden. Das sieht ein „Landesprogramm für Informations- und Mediennutzung“ vor, das die SPD- und die CDU-Fraktion per Eilantrag in der nächste Woche in die Bremer Bürgerschaft einbringen wollen.

Zwar gibt es in Bremen reichlich Initiativen und kleine Multimedia-Unternehmen. „Und seine Überschaubarkeit macht es zu einem idealen Testfeld für die Informationsbranche“, sagt Frank Schildt von der SPD-Fraktion. Also stünden die Chancen eigentlich gut, dass die Hansestadt in Zukunft vom Multimedia-Boom profitiert.

Doch bei den Förderprogrammen arbeiten die Senatoren oft aneinander vorbei. Jörg Jäger, wissenschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion: „Das hängt zum Teil mit Ressort-Egoismen zusammen. Wirtschaft fördert Projekt X, Bildung Projekt Y. Wir wollen, dass sie zusammen finden.“

Bis zum 31.1.2000 soll der Senat deshalb zentral ausarbeiten, wie Risiko-Kapital für junge Programmier-Freaks, Geldspritzen für Schul- oder Bibliotheks-Computer oder Investitionsmittel für Datennetze im Detail verteilt werden sollen.

Den Finanzbedarf dafür schätzt Schildt auf 200 Millionen Mark - Geld, das zum Teil aus dem Investitions-Sonderprogramm kommen soll. Ausserdem hoffen die Politiker auf Drittmittel aus der Industrie und auf Förderprogramme des Bundes und der Europäischen Union.

Lars Reppesgaard

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