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FAZ-Mag: Christianussek

(84) Was war das für ein schönes Gefühl, auf Spiegel-Linie liegend zu schreiben. Forsch sein dürfen mit Rückenwind vom Chef – herrlich! Matthias Matussek fühlte sich mutig. Ein interessantes Gefühl – fast so schön wie Anfang September, als ihn sein Tennispartner Franz Josef Wagner von der B. Z. auf dem Sofa liegend als Tom-Wolfe-Ersatz hatte ablichten lassen. „Der Journalist las den Roman in nur fünf Tagen“, hatte die B. Z. Matusseks Lesefähigkeit gelobt. Jetzt haute der Journalist selbst in die Tasten. Den vom Spiegel gehypten Medienzombie Gerhard Schröder musste man „einen bestens vorbereiteten, zahlensicheren Alleinunterhalter“ nennen. Das fand der Chef sicher gut. Und für den Schröder-Konkurrenten Lafontaine griff man in die Kiste mit den notorischen Reflexen: die „derzeit unappetitlichste Figur im politischen Phrasengeschäft“. Mehr Sicherheit mit Schmierigkeit, dachte der Springer-Autor Matussek, erregte sich über Lafontaines „echt coolen Deal mit Springer“ und legte nach: „Lafontaine – ein frustriertes, unberechenbares Ein-Mann-Sprengkommando auf Destruktionstrip.“ Matussek las seinen Text noch einmal durch und streute „einen Funken Berufsehre“ darüber. Wenn das nicht eine der „witzigen Satiren“ war, für die ihn die B. Z. so schätzte!

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