„Nichts, rein gar nichts“

■ Vor dem ersten Champions League-Auftritt greift Kiels Coach Zvonimir Serdarusic Bundestrainer Heiner Brand scharf an

Vor dem ersten Spiel in der Champions League am Sonntag (18 Uhr) bei Montpellier HB hat Zvonimir Serdarusic für Stimmung im deutschen Handball gesorgt. Der Trainer des THW Kiel warf Bundestrainer Heiner Brand Konzeptlosigkeit im Jugendbereich vor: „Statt ein vernünftiges Nachwuchsprogramm zu entwickeln, stöhnt er nur herum“, sagte der Trainer des deutschen Handball-Meisters den Kieler Nachrichten.

Brand hatte zuletzt die fehlende Klasse der deutschen Nachwuchsspieler angeprangert und eine freiwillige Selbstbeschränkung des Ausländerkontingents in der Bundesliga gefordert. Serdarusic kritisiert ihn in ungewöhnlich scharfer Form: „Brand hat nur Angst, dass er mal nicht ganz oben mitmischen kann. Er muss sich aber vielmehr fragen lassen: Was hat er für den deutschen Handball bisher getan? Ich sage: Nichts, rein gar nichts.“

Es gebe drei wichtige Gründe, die gegen Brands Selbstbeschränkungs-Forderung sprechen würden. Ersten würde man die 18 Bundesliga-Vereine nie unter einen Hut bekommen. Zweitens habe der Handball noch nie so geboomt wie in den vergangenen Jahren. „Und drittens: Durch die Stars ist der Zulauf von Kindern und Jugendlichen zum Handball enorm angestiegen.“

Brand reagierte empört auf die Angriffe: „Diese Art von Kritik steht ihm als Vereinstrainer überhaupt nicht zu.“ Vor allem die Forderung nach der Ausländer-Selbstbeschränkung brachte ihn auf die Palme: „Serdarusic tut so, als wolle ich keine Ausländer in der Bundesliga haben. Das ist aber absoluter Quatsch“, sagte der 47-Jährige. „Ich habe immer gesagt, dass die jungen Spieler von Stars wie Magnus Wislander sehr viel lernen können.“

Nur um Punkte in der Bundesliga spielt heute (20 Uhr) der VfL Bad Schwartau. Die Marmeladenstädter treten gegen die SG W/M Frankfurt an. lno