: Querspalte
■ God's own e-mail
Unglaubliches tut sich in Israel. „Die Bibel hat doch nicht Recht“, meldet beunruhigt die FAZ. Und Bild ist verängstigt: „Beängstigend: Sind wichtige Passagen in der Bibel pure Erfindung?“ Der israelische Forscher Zeev Herzog nämlich hat entdeckt, dass vieles, was in der Bibel steht, in Wirklichkeit nicht stattgefunden hat. Und die israelische Tageszeitung Haaretz widmet der sensationellen Meldung den Aufmacher und drei weitere Seiten ihrer Wochenendausgabe. Wie isses nur möglich? Mein GOTT, und ich glaubte bislang, dass ER die Welt wirklich in sieben Tagen erschuf oder dass Zwergenkönig David tatsächlich dem Riesenkracher Goliath eins auf die Nuss gegeben hat.
Alles gelogen? Hat ER sich die Stories nur zusammengefantert, SEINEM Eckermann Märchen in die Steintafeln diktiert? Das kann nicht sein! Denn dann wäre auch die liebste Bibelpassage aller Konfirmanden nur erstunken. Pornoaltmeister Ezechiel hätte in Kapitel 23 seiner Fantasie freien Lauf gelassen: „Und sie entbrannte für ihre Buhler, deren Glieder waren wie Glieder von Eseln und deren Erguss wie der Erguss von Hengsten.“ Umsonst geglaubt und gerubbelt über dem Buch der Bücher: „Da sah ich, dass sie sich verunreinigte; beide trieben es gleich.“ Gleich sehnte ich mich nach der tröstenden Unzucht meiner Jugend: „So sehntest du dich nach der Unzucht deiner Jugend, da die Ägypter deine Brüste drückten und deinen jungfräulichen Busen betasteten.“ Mein GOTT, wo soll man die Seelenlast nun lassen? Beim Papst? Aber den kann man ja nicht mehr erreichen, seit der Vatikan den Internet-Briefkasten von Johannes Paul II. geschlossen hat. Wegen Überfüllung. Lieber GOTT, kannst DU DIR nicht eine eigene E-Mail-Adresse einrichten lassen? Speziell für Schüttelthemen: www.eselglied.de Michael Ringel
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