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Ganz einfach: Die Jagd auf Wale ist illegal

betr.: „Öko-Pharisäer“, Ökolumne von Michael Miersch, taz vom 30./31. 10. 99

Dass es irgendwie inkonsequent von Tengelmann ist, Wale schützen zu wollen und zugleich übelste Produktionstechniken für Schweinefleisch zu unterstützen, hat Michael Miersch ja richtig erkannt. Trotzdem macht es wenig Sinn, die längst widerlegten Unwahrheiten über „Sea Shepherd“ und Paul Watson erneut in die Welt zu setzen: Watson ist weder Amerikaner noch Öko-Terrorist, sondern ein konsequenter kanadischer Wal- und Tierschützer. Wenn er die Bordkanone abfeuern lässt, ist sie mit klebrigem Schokoladenpudding geladen. Andere Waffen werden nicht verwendet, und auf Menschen wurde noch nie geschossen. Und wenn Schiffe gerammt werden, dann nur zu dem Zweck, dass Harpunen bzw. die Vorrichtungen zum Auslegen der illegalen kilometerlangen Treibnetze („Zäune des Todes“) beschädigt werden – nicht um sie zu versenken.

[...] Da Miersch sich auf Tier-Themen spezialisiert hat, hier eine Frage: Wenn es denn wirklich noch geschätzte 600.000 bis 1,2 Millionen Zwergwale gibt, ist das ein Grund für die barbarische Jagd auf die Tiere und ihre skrupellose wirtschaftliche Ausbeutung? Da ist Paul Watsons Haltung eigentlich sinnvoller: Die Jagd auf diese einzigartigen Tiere würde sie bald (wieder) an den Rand der Ausrottung bringen – zudem ist es illegal. Ganz einfach. Ganz klar.

Kay Dohnke, Hamburg

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