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Brachte Gegenschub die Boeing 767 zum Absturz?

■ Crew meldete vor dem Start technische Probleme. Suche nach den Opfern unterbrochen

Newport (dpa/rtr) – Die am Sonntag vor der Ostküste der USA abgestürzte Boeing 767 der Egypt Air hatte Probleme mit der Schubumkehr. Das habe die Besatzung noch vor dem Start in Los Angeles gemeldet, meldete die US-Transportsicherheitsbehörde.

Die Schubumkehr wird zur Verlangsamung des Flugzeuges bei der Landung eingesetzt. Wird sie während des Fluges eingeschaltet, kann sie zum Trudeln und Absturz des Flugzeuges führen. Experten verwiesen darauf, dass das Fliegen der Boeing 767 mit einer defekten Schubumkehr zulässig ist. Daher sei vor dem Start der Maschine in Los Angeles eine Reparatur nicht erforderlich gewesen. Nach einer Zwischenlandung in New York war das Flugzeug am Sonntag auf dem Weg nach Ägypten in den Atlantik gestürzt. Alle 217 Insassen kamen ums Leben. Unterdessen wurde bekannt, dass die US-Luftfahrtbehörde im September und Oktober zwei Hinweise im Zusammenhang mit den Schubumkehrern dieses Flugzeugtyps gegeben hat. Die Gesellschaften hätten jedoch zwei bis vier Jahre Zeit, die Geräte nachzurüsten, hieß es. Die Warnungen erregten dennoch Aufmerksamkeit, weil eine von der Lauda Air betriebene Schwestermaschine der verunglückten Boeing 1991 in Thailand wegen Fehlfunktion der Schubumkehrer abstürzte.

Die US-Marine hat inzwischen beide Flugrekorder der verunglückten Boeing geortet. Die Bergung wurde aber wegen des schlechten Wetters unterbrochen. Im Hauptquartier warten über hundert Hinterbliebene auf die Bergung ihrer Angehörigen.

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