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■ Wo waren Sie in der Nacht, als die Mauer fiel ?

Ich habe damals in der Nähe der Oberbaumbrücke gewohnt. Ungefähr eine halbe Stunde nachdem wir das im Fersehen gesehen hatten, sind wir zum nächsten Grenzübergang gelaufen. Da waren schon viele Leute. Es war unglaublich aber auch normal. Ich habe so manche Szenen gesehen, und ich habe Aggression gemerkt. Die Ostler haben sogar das Personal in den türkischen Imbissen angestarrt.

Es war eine Steigerung der Gefühle, aber die Mehrheit war entspannt. Meine Nachbarn haben aus dem Fenster gehangen und Nazilieder gegrölt, was sie sonst nur bei Fußballspielen taten.

Da habe ich schon das Völkische gespürt, das hochkam.

Sonja Margolina, Journalistin

Foto: Markus Waechter/ Berliner Zeitung

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