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■ Hilfe für Obdachlose
Nach Schätzungen der Sozialverwaltung leben derzeit 2.000 bis 4.000 Menschen in Berlin auf der Straße. Für sie gibt es knapp 350 Betten in so genannten Notübernachtungen, von denen die meisten nur zwischen November und März geöffnet sind. Sie werden von Wohlfahrtsverbänden betrieben und zum Großteil von den Bezirksämtern finanziert. Hinzu kommen insgesamt 490 Schlafplätze in so genannten Nachtcafés. Das sind Räume in Kirchengemeinden, die Obdachlosen ein- oder zweimal in der Woche offenstehen.
Nach Ansicht von Sozialsenatorin Beate Hübner (CDU) reicht dieses Angebot aus. „Die Einrichtungen sind nur zu 70 bis 80 Prozent ausgelastet“, so Hübner. Kritiker wie Obdachloseninitiativen aber meinen, dass dies häufig an den Einrichtungen liegt. Viele nehmen Menschen nicht auf, die zu betrunken oder verlaust sind und Tiere dabeihaben. Hinzu kommen der Mangel an Information und auch die Angst vor gewalttätigen Übergriffen und Diebstählen in den Einrichtungen. Zwei Männer sind am vergangenen Wochenende bereits erfroren. Wer Obdachlose in lebensbedrohlicher Situation sieht, kann den Kältebus unter (0178) 523 58 38 anrufen.
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