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■ Weinwahnsinn weltweit
Die Welt, unser aller fragiles Mütterchen, scheint bald zu zerbrechen; oder sich wenigstens zu erbrechen. Denn reichlich Wein wird, meldete die Zeitschrift weinwelt, mit Holzchips, Holzplatten oder Holzessenzen „veredelt“, eine womöglich hartnäckigen Hirnschmerz verursachende „Täuschung“ des Verbrauchers.
Der sich aber darum wenig schert. Ab Donnerstag, 00.00 Uhr, heißt es zwischen Paris und Peking, Neapel und Neuendettelsau wieder: „Der neue Beaujolais ist da, hurra!“
Der letzte Jungwein des steinalten, irren Jahrtausends soll „aufrichtig und gut strukturiert“ sein. Japan ochst bereits vorab (man denkt an Disqualifikation), China und Russland saufen sich regelgerecht mit Reisschnaps und Wodka warm.
Wenn die kalte Jahreszeit an Sylvester ihren Höhepunkt erreicht, werden zudem 315 Millionen Champagnerflaschen explodieren, Kontinente unter Plempe stehen und für immer verschwinden. Darauf „einen Borscholääh!“ (G. Polt)Foto: AP
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