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Gepflegte Heimlichtuerei

betr.: „Man trägt wieder Pelz“, taz vom 12. 11. 99

Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Ungleichverteilung des Vermögens vermutlich nicht so „extrem“, wie Martin Künkler es darstellt. Eine schon eher Besorgnis erregende Tatsache ist dagegen, dass die Statistik dazu immer noch vernachlässigt wird. Dahinter steckt Absicht, wie Beate Willms schon am 21. 8. 1999 in der taz (Seite 6) berichtete.

Wie sehr unsere jetzige Bundesregierung der alten gleicht, sieht man dort, wo die alten Heimlichtuereien weitergepflegt werden. Das ist politischer Wille, denn knappe Kassen können hier nicht als Ausrede herhalten.

Ausgerechnet dort, wo die USA einmal einen Beitrag zu mehr Sozialstaatlichkeit und Transparenz leisten, weigern sich die Deutschen weiterhin, von den Amerikanern zu lernen. Seit mehr als 40 Jahren wird dort die Einkommensverteilung dokumentiert. (Auch in anderen Bereichen bieten die Amerikaner mehr Transparenz: Die ImEx – entspricht etwa der deutschen Hermes Versicherung – musste ihre Bewertung des chinesischen Drei-Schluchten-Damms veröffentlichen.) Mangels Daten kann man zwar nur qualitativ vermuten, wo etwas faul ist im Staate Deutschland. Die Bereiche, in denen es wirklich stinkt, lassen sich aber wenigstens dadurch identifizieren, dass uns dort selbst die neue Bundesegierung weiterhin Daten und Informationen vorenthält.

Details: http://ourworld.compuserve.com/homepages/SMIPP/frm7828.htmGötz Kluge, München

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