: Diät macht schlank – und erfolgreich auch
■ Nach dem Masters-Sieg will Davenport wieder Weltranglistenerste werden
New York (dpa/taz) – Das blaue Banner wurde an die Hallendecke des Madison Square Gardens gezogen. Lindsay Davenports Name stand drauf. Alle Siegerinnen des Masters waren dort verewigt. Davenport in Gesellschaft von Seles, Graf und Navratilova in der „Galerie der Champions“. „Ich hätte nie geglaubt, dass ich an diesem Punkt meiner Karriere ein Major-Turnier gewinnen könnte, überhaupt einen Titel“, sagte die US-Amerikanerin. Im Finale bezwang sie die Vorjahressiegerin Martina Hingis aus der Schweiz mit 6:4, 6:2.
„Es ist ein tolle Sache, die Saison auf diese Weise zu beenden“, sagte Davenport. Nach Niederlagen gegen Gabriela Sabatini (1994) und Hingis gewann sie diesmal den Silberpokal, 500.000 Dollar zudem.
„Das war vielleicht das beste Tennis, was ich jemals gespielt habe“, meinte die Nummer zwei der Welt. Das Masters war mit zwei Millionen Dollar dotiert, vereinte die 16 besten Tennisspielerinnen.
Hingis, die „Swiss Miss“ (New York Times) hatte keine Chance gegen Davenport. Die dominierte das Match, schlug neun Asse.
„Lindsay war einfach zu gut für mich“, sagte Hingis. „Aber man gibt ihr einfach zu wenig Kredit, für das, was sie kann.“ Die Amerikanerin macht eher vermittels diätischen Lebenswandel Furore, als durch exaltierten. „Ich kann damit leben, wenn die Leute meinen, ich sei langweilig“, sagte Davenport, „aber ich bin nun einmal eine ruhige Person, die das Ballyhoo nicht liebt. Ich habe auch so meinen Spaß.“
1996 legte Davenport den Grundstock für die Erfolge. Unter Trainer Robert Vant Hof nahm sie 14 kg ab. Statt Pfannkuchen standen Sprints auf dem täglichen Programm. „Mit 20 Jahren hat sich meine Karriere sprunghaft geändert.“ Sie gewann in der Folge Gold bei den Olympischen Spielen in Atlanta (1996), triumphierte bei den US Open (1998) und in Wimbledon (1999), war vier Monate lang die Nummer eins.
Zurzeit ist das Hingis. „Martina hat in den vergangenen 52 Wochen mehr Grand-Slam-Endspiele erreicht, sie ist zu Recht in der Weltrangliste ganz oben.“ Davenport: „Doch in den kommenden Monaten habe ich gute Chancen, sie einzuholen.“
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