piwik no script img

■ Späthzl-Wirtschaft in Niedersachsen

In Sachen Wirtschaftspolitik hat Gerhard Glogowski von seinem Freund Schröder gelernt. Die Flitterwochen vom Reiseveranstalter gesponsert, „Aida“ auf Einladung des ägyptischen Tourismusministers. Vielleicht hat es Niedersachsens erster Mann aber auch mit Lothar Späth gehalten. Den zogen 1991 die Pyramiden ebenfalls an. Bei einem Trip nach Kairo hatte sich der damalige Stuttgarter Ministerpräsident mit Verve für ein Reiseunternehmen eingesetzt und auch sonst engen Kontakt zur Wirtschaft gehalten. 460 Flüge mit Firmenjets brachten Späth am Ende um den Job und dem Staatsanwalt Arbeit. Von verdeckten Parteienspenden wollte der CDU-Mann nicht sprechen.

Auch Glogowski steht wie ein Fels in der Brandung. Eine Einladung sei anzunehmen, „wenn man dadurch Tourismus-Arbeitsplätze sichere“, ließ er verlauten. Falls der Sonderermittler das anders sieht, dürfte ihm das Beispiel Späth neue Hoffnung geben. Der wechselte am Ende gleich ganz die Seite und übernahm den Chefsessel bei Jenoptik. Ob er sich den Abflug in Richtung Thüringen sponsern ließ, ist nicht bekannt. nm

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen