: Wahl 2000 in Kroatien
■ Am 3. Januar ist Wahltag. Opposition kritisiert kurze Frist für Wahlkampf
Zagreb (dpa) – Kroatien ist nach der Amtsunfähigkeit von Präsident Franjo Tudjman auf dem Weg zu Parlamentswahlen am 3. Januar 2000. Diesen Termin gab das amtierende Staatsoberhaupt, Parlamentspräsident Vlatko Pavletic, bekannt. „Diese Wahlen müssen der Welt zeigen, dass Kroatien ein demokratischer Staat ist“, sagte Pavletic im Rundfunk. Unterdessen löste sich das Parlament auf. Der Zustand Tudjmans wurde als „sehr ernst“ beschrieben.
Die politischen Führer des losen oppositionellen Sechserbündnisses bezeichneten den Wahltermin am 3. Januar 2000 als völlig unakzeptabel. Die HDZ wolle damit einen normalen Wahlkampf verhindern. Der Regierungspartei wurde zudem vorgeworfen, Emotionen durch die Krankheit Tudjmans ausnutzen zu wollen.
Vertreter der sechs wichtigsten Oppositionsparteien erklärten, dass der Wahltermin die Regierungspartei klar begünstige. Die Zeit bis zu den Wahlen reiche nicht aus, um der Opposition die gleichen Chancen im Wahlkampf zu geben. Laut einer Meinungsumfrage könnte die Opposition die Herrschaft der HDZ nach neun Jahren beenden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
