Hollerland-Schutz: Frage des Preises
■ Eine Milliarde: Scherf für den Erhalt
„Wenn jemand eine Milliarde investieren will, fällt die ganze SPD in der Hollerland-Frage um – und ich auch“, sagt Bürgermeister Henning Scherf.
Im Schein einer Adventskerze empfing der Bürgermeis-ter Vertreter der „Bürgerinitiative für den Erhalt des Hollerlandes“ und des BUND. Die Gäste hatten artig ein adventlich eingepacktes Geschenk mitgebracht. Doch das Päckchen hatte es in sich: 1.400 Unterschriften für den Erhalt des Naturschutzgebiets.
Mit Sympathie lauschte Scherf den Naturschützern. Vor ihren Karren wollte er sich dennoch nicht spannen lassen, verwies auf die Senatorin: „Tine Wischer kann da viel besser powern.“ Er selbst müsse schließlich den Kompromiss der Koalition vertreten.
Dort prophezeit der Regierungschef lange Auseinandersetzungen. Die CDU will das Areal für Gewerbeansiedlung reservieren. Dass das Hollerland bei der nächsten Meldung Bremens von FFH-Gebieten an die EU dabei sein wird, ist damit äußerst unwahrscheinlich. Danach wäre eine gewerbliche Erschließung nämlich rechtlich kaum mehr möglich.
Einig sind sich Bürgermeis-ter und Naturschützer, dass die CDU-Forderung nach einer Entlastungsstraße quer durch das Hollerland nur ein Vorwand für eine spätere Bebauung ist. Verkehrstechnisch, so Scherf, sei die Trasse gar nicht notwendig. not
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen