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■ Heckelmann und die Shell AGEndlich Opposition

Glückwunsch, Herr Heckelmann! Kurz vor Ende der Legislaturperiode finden Sie sich doch noch in der Rolle des Oppositionellen wieder. Während in den letzten Tagen von taz bis Bild, von Grün bis zum CSU-Generalsekretär zum Boykott gegen Shell aufgerufen wird, stehen Sie plötzlich im Abseits. Just in jenem Augenblick, wo das Land gegen die britischen Ölbohr-Ferkel keine Parteien mehr kennt. Grün-rot-schwarze Volksgemeinschaft – wann hat es das zuletzt gegeben? Und ausgerechnet Sie sind nicht dabei. Eine Expertise der Umweltverwaltung müsse her, vertröstet uns Ihre Pressestelle. Erst wenn der Schaden für die Nordsee erwiesen ist, wollen Sie Ihren Chauffeur anweisen, die Shell-Tankstellen am rechten Wegesrand zu lassen. Stets haben Sie sich Ihres Gespürs für das Volksempfinden gerühmt, mit lauter Stimme zum harten Durchgreifen gemahnt. Und plötzlich verlieren Sie den Kontakt zur Basis? Werden britisch vornehm, wo Zupacken angesagt ist. Zum ersten Mal fallen Sie hinter die eigene Partei zurück. Demnächst überholt Sie noch der parlamentarische Geschäftsführer der CDU- Fraktion, Volker Liepelt, auf der Autobahn. Hinten an der Heckscheibe leuchtet dann ein taufrischer Aufkleber: „Boykottiert Shell!“ Denn im Gegensatz zu Ihnen hat sich Ihr Parteifreund ein bißchen flinker in den allgemeinen Strom eingefädelt, als er der Verwaltung gestern vorschlug, Schritte gegen Shell zumindest zu prüfen. Severin Weiland

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