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André Brie: PDS soll Gauck einladen

■ PDS-Vordenker und Stasi-Jäger diskutieren

Berlin (taz) – Joachim Gauck pflegt sich nie mit seinen „Klienten“, wie er frühere Informelle Mitarbeiter (IM) der Stasi nennt, zusammenzusetzen. Bei einem hat er jetzt eine Ausnahme gemacht. Auf den PDS-Vordenker André Brie war er neugierig, trotz dessen 20-jähriger IM-Tätigkeit. Brie, der sich 1992 als IM outete, sagte, Gauck könne ihm kein schlechtes Gewissen machen: „Das habe ich bereits.“ Seit dem Niedergang der DDR „rumort und gärt es ständig“ in ihm über die Frage, weshalb die DDR als freiheitliches Projekt totalitär scheiterte – und weshalb er selbst so lange dazu geschwiegen hat. Brie bedauerte, dass Gauck in der PDS noch eine unerwünschte Person ist: „Die PDS wäre gut beraten, Gauck zuzuhören, ihm zu widersprechen – das könnte uns nur gut tun.“

Das vollständige Gespräch „Vom Verräter zum Bruder?“ im taz.mag

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