taz-Abo-Aktion:
Auszeit für die Sportredakteure?
Zuletzt hörte man Stimmen, der taz-Abo-Aktion ginge langsam die Luft aus: sinkende Abo-Zuwächse, lasche Drohungen. Falsch. Und die LeserInnen, hieß es, seien ausgelaugt und könnten nicht mehr. Zwei Wochen werden sie schon noch aushalten müssen. Erst dann wird die Kampagne abgepfiffen. In dieser Woche allerdings geht es noch einmal schwer zur Sache: Kommen keine dreihundert neue Abos bis Freitag Mittag zusammen, fallen die Leibesübungen in der nächsten Woche komplett aus – stattdessen wird die gute alte Bravo-Idee des Starschnitts recycelt: Fünf Tage lang gibt es statt unkonventioneller Berichte von den Sportplätzen dieser Welt nur Schnipsel von Deutschlands berühmtestem Sportredakteur.
Vor allem die Prämie hat es wieder in sich. Als kleine Überbrückungshilfe erhalten die NeuabonnentInnen ein dreiteiliges Geschenkset. Teil eins ist das Buch „So werde ich Heribert Faßbender“ – quasi die Karaoke-Version für die Kommentierung sportlichen Tuns. Zur Enthemmung gibt es sechs Fläschchen Quasselwasser dazu. Da heißt es haushalten, denn sechs Flaschen Bier für fünf Tage ohne die Leibesübungen sind wenig. Vor allem wenn man bedenkt, dass statistisch auf jedes Abo drei bis fünf LeserInnen kommen. Und zusätzlich gibt’s für jedes neue Abo ein Transistorradio von einer sehr renommierten Firma: zur Auffrischung der Erkenntnis, dass Sportberichterstattung viel mit Gepfeife und sonstigen hochfrequenzigen Tönen zu tun hat. Für Unruhe in der Kochstraße sorgt allerdings die Befürchtung, dass das gesamte Ressort Leibesübungen bei verlorener Wette fünf Tage lang dem Müßiggang frönen darf. Das schafft Sozialneid. rkr
Lesermeinungen zur taz-Abo-Aktion unter Stichwort „4.000 Abos“ an die taz, Kochstr. 18, 10969 Berlin, Fax: (030) 251 30 87; E-Mail: drohung@taz.de
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