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Hauptsache, die Besten

■ Viel Lob zum ersten Geburtstag des NIT. Elite-Hochschule habe Konkurrenz gebracht. Und Konkurrenz ist toll.

Das Northern Institute of Technology ist eine Hochschule, wie sie die Zukunft verlangt: Aufnahmeprüfungen, Studiengebühren, die besten Studierenden aus aller Welt und Unternehmen, die sich darum reißen, diesem Institut etwas spenden zu dürfen. Friede, Freude und ganz viel Lob gab es gestern bei der Pressekonferenz zu einem Jahr NIT.

Professor Reimar Lüst, Vorsitzender des Aufsichtsrates des NIT, findet, dass das NIT „endlich Bewegung in die Hochschul-Landschaft gebracht hat“. Zwar seien Aufnahmeprüfungen und Studiengebühren politisch umstritten, „aber langfristig führt an ihnen kein Weg vorbei“. Jörg Dräger, Geschäftsführer der Elite-Hochschule findet, „dass das NIT zum Vorbild auch für andere Universitäten und ein Gewinn für den gesamten Bildungsstandort Hamburg und Deutschland geworden ist“.

Insgesamt 30 Studenten aus 18 Ländern studieren am NIT, das Technische Universität Hamburg Harburg (TUHH) und Privatwirtschaft vor einem Jahr gegründet haben. Zwei Jahre dauert der englischsprachige Master-Studiengang „Global Engineering“. Die Studiengebühren betragen 40.000 Mark im Jahr, aber zur Zeit erhalten alle StudentInnen Stipendien. Die werden von deutschen, aber auch einem syrischen, einem italienischen und anderen internationale Unternehmen gezahlt. Die Studierenden haben alle bereits einen Universitäts-Abschluss, die Hälfte von ihnen kommt aus Asien, andere aus den USA, Schweden, Kroatien, Marokko und dem Libanon.

Sie verbringen ein Jahr mit der Theorie, wobei die traditionellen Ingenieurs-Disziplinen um Betriebswirtschaftslehre und Geisteswissenschaften erweitert sind. Im zweiten Jahr machen sie drei Monate Praktikum in einem sponsernden Unternehmen, woraus sich anschließend das dreimonatige Praxisprojekt und ein Thema für die Abschlussarbeit entwickeln kann.

Für das zweite Jahr haben 58 Unternehmen Zusagen für Stipendien gegeben, doppelt so viele wie im ersten Jahr. Die Körber-Stiftun hatte 22 Millionen Mark für ein Gebäude gespendet, das im Herbst 2000 fertig sein soll. Die Stadt Hamburg hatte ein Grundstück gestellt.

In den kommenden Jahren sollen weitere Schwerpunkte, insbesondere im Bereich Neue Medien hinzukommen. Das begrüßte Wirtschaftssenator Thomas Mirow besonders. Aber auch sonst lobte er das NIT in höchsten Tönen und war mit Christian Wriedt, Vorstandsmitglied der Körber-Stiftung, einer Meinung: „Ein in Deutschland ausgebildeter Student wird sein Leben lang ein Botschafter Deutschlands bleiben“. san

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