: Irre Effizienz
■ UKE startet ein Pilotprojekt Leistungszentrum Psychiatrie
Mit einem „Leistungszentrum Psychiatrie“ will das Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) einen Schritt zu mehr Effizienz und besserer Patientenversorgung gehen. In dem Zentrum sollen verschiedene Abteilungen der Psychi-atrischen Klinik, der Psychosomatik und der Medizinischen Psychologie stärker als bisher zusammenarbeiten. Ist das auf zwei Jahre angelegte Pilotprojekt erfolgreich, könnte sich das UKE-Direktorium solche Leistungszentren auch für andere Bereiche vorstellen. „Wir denken an einen operativen Dienst, an die medizinischen und an die neurologischen Fächer sowie an die Geburtsmedizin“, sagt Professor Heinz-Peter Leichtweiß, Ärztlicher Direktor des UKE.
In Zeiten knapper Gelder nimmt der Konkurrenzdruck zu, „das erfordert Dezentralisierung, so dass selbständige Organisationseinheiten entstehen, hohe Flexibilität und Kundenorientierung“, meint Behrend Behrends, kaufmännischer Direktor. Das alles soll das neue Leistungszentrum erfüllen.
Räumlich sind die entsprechenden Stationen schon fast alle beieinander. Die räumlich zersplitterte Kinder- und Jugendpsychiatrie bekommt im ehemaligen „Jungschwesternheim“ für zehn Millionen Mark ein neues Domizil. Baubeginn ist im kommenden Jahr.
Stationäre, teilstationäre und ambulante Stationen sollen stärker zusammenarbeiten und dabei Patienten kontinuierlich betreuen. „Wenn jemand beispielsweise nach einem Suizidversuch bei uns eingeliefert wird, kann es sinnvoll sein, dass er nach dem Krankenhausaufenthalt von denselben Menschen in der Tagesklinik behandelt wird, aber wieder in seiner vertrauten Umgebung ist“, glaubt Projektleiter Professor Michael Krausz. Das verkürze stationäre Aufenthalte. Und das wiederum spart.
Die einzelnen Stationen werden sich auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisieren. „Wenn beispielsweise alle Patienten mit Depressionen auf derselben Station sind, kann man sie spezifischer behandeln“, begründet Krausz.
Mit dem neuen Leistungszentrum Psychiatrie sollen weder Betten- noch Stellenabbau einhergehen. Aber es könne durchaus sein, dass der eine oder andere nicht mehr im stationären Bereich, sondern in der Ambulanz arbeiten wird, sagt Naber. Sandra Wilsdorf
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