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Tengelmann schließt Läden

3.500 Stellen in 600 Läden sind gefährdet. Der Verkauf an Edeka ist geplatzt

Mülheim (dpa) – Der Tengelmann-Konzern will mindestens 600 seiner 1.300 Supermärkte in Deutschland schließen und bis zu 3.500 der 35.000 Arbeitsplätze streichen. Die geplante Partnerschaft mit Edeka ist vom Tisch. „Supermärkte werden künftig nicht mehr das Kerngeschäft sein“, sagte der Tengelmann-Erbe Karl-Erivan Haub am Donnerstag.

Der Mülheimer Familienkonzern will das defizitäre Geschäft der Supermarktketten Tengelmann und Kaiser's in Deutschland in eigener Regie sanieren. Nur noch gut jede zweite Filiale soll künftig in dem auf die vier Kernregionen Berlin, Nordrhein, Rhein-Main und München konzentrierten Geschäft weiter betrieben werden. Mit rund 700 Läden werde man sich dabei auf die deutschen Metropolregionen konzentrieren, hieß es.

Weitere 150 Geschäfte sollen von anderen Filialketten des Konzerns wie der Drogeriemarke kd oder dem Discounter Plus übernommen werden. Für rund die Hälfte der verbleibenden mehr als 400 Läden sollen neue Betreiber gefunden werden. Um Kapital für die notwendige Sanierung und künftiges Wachstum zu erhalten, will sich das Unternehmen von 108 Großflächenmärkten der Marken Grosso und Magnet trennen.

„Wir werden nicht daran vorbei kommen, Entlassungen vorzunehmen“, sagte Zühlsdorff. Bis Mitte 2000 solle ein Großteil der Sanierung geschafft sein. Die erfolgreiche Heimwerkermarktkette Obi soll gezielt ausgebaut werden, außerdem wolle man sich auf das Geschäft außerhalb des deutschen Marktes konzentrieren.

Im Geschäftsjahr 1989/99 hatte der Familienkonzern rote Zahlen geschrieben. Der Gesamtumsatz erhöhte sich um zwei Prozent auf 51,6 Milliarden Mark. Die Mitarbeiterzahl stieg wegen der verstärkten Umstellung auf Teilzeitbeschäftigte weltweit um 7,1 Prozent auf 221.033.

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