: Seifenschalen aus Telefondraht
■ Exotische Geschenke aus fernen Ländern sind im Kommen: Bremer Läden bieten traditionelles und modernes Kunsthandwerk aus dem fernen Japan oder Afrika / Käufer legen wert auf „Authentisches“
In Bremen erobern mehr und mehr kleine Läden mit Kunsthandwerk aus fernen Länden den Geschenkemarkt: Vor knapp anderthalb Jahren startete zum Beispiel Elena Ezeani mit „Black Image“ in der Lüneburger Straße mit ihrem Angebot hochwertiger afrikanischer Natur- und Handwerkskunst. Und gerade jetzt zog Ursula Otani als Bremer Japan-Spezialistin nach – und eröffnete im Schnoor ihr exotisches Lädchen „Miyabi – Schönes aus Japan“.
Wer ein außergewöhnliches Geschenk sucht für Japan- oder Afrika-Liebhaber, muss also nicht mehr in den Flieger steigen – ein kleiner Abstecher in die neuen Bremer Läden reicht. Dort finden sich zum Beispiel bei „Miyabi“ in der Wachtstraße 30/31 japaneske Schönheiten – direkt ausgesucht und importiert aus Fernostasien von Laden-Inhaberin Ursula Otani, die 20 Jahre lang in Japan gelebt hat.
Kein Wunder also, dass Schau- und Kauflustige gleich beim ersten Schritt durch die Ladentür atmosphärisch in das Land der aufgehenden Sonne eintauchen: Eine Ikebana-Meisterin gestaltete nämlich höchstpersönlich eine kleine Ladenecke zum japanischen Gärtchen mit Steinen und Sträuchern um. Und rundherum zeigt „Miyabi“ originalgetreu mit Tischen und aufgelegten Sets die japanische Tisch- und Esskultur: Diverse Tee- und Sake-Sets aus Porzellan und in den verschiedensten Farben warten da auf Interessenten blau-weiß, rot, braun und wild gemustertert.
Dazu gibt's jede Menge Essstäbchen, mit buntem Stoff beklebte Teedosen – und die traditionell-gefertigten Tee-Kisten aus Holz, die außen fein lackiert und innen mit silberner Folie ausgelegt sind. Dazwischen stehen oder liegen überall verteilt auf den Esssets oder in den Schalen und Becken die japanischen Glücksbringer, die aus Papier gefaltet werden: Kleine Kraniche aus Oregami.
Riesengroße Schalen, produziert aus einer afrikanischen Kürbisart, dagegen stehen bei „Black Image“ im Regal. Die original geschnitzten „Kalebassen“ zählen bei Laden-Inhaberin Elena Ezeani zu den meist gefragtesten Kunsthandwerk-Waren: „Sie werden in Afrika benutzt zum Aufbewahren von Lebensmitteln“, erklärt die Frau, die fast das ganze Sortiment gemeinsam mit ihrem afrikanischen Ehemann direkt vor Ort auf afrikanischen Dörfern und Märkten käuflich erwirbt – und somit vor allem eines garantiert: „Bei mir gibt es keinen Afro-Kitsch“ – sondern originale traditionelle Gebrauchsgegenstände aus Westafrika wie Steinschalen, Tagesdecken und Wandbehänge.
Oder aber auch ganz modernes Kunsthandwerk aus Südafrika – wie zum Beispiel Kunstwerke aus recyceltem Blechdraht, in dem „geflügelte Schweine“ in Form von alten Öldosen hängen. Oder kunstvolle Seifenschalen, die aus alten Telefondrähten geflochten werden. „Das sind Gegenstände, die mit alten Methoden aber aus neuen Materialien entstehen“, erklärt die Ladeninhaberin – und das ganz „fernab von modischen Ethno-Trends“. Oder Produkten, die „die Touristen als sogenannte Airport-Art mal eben noch kurz vor dem Heimflug erstehen und mitnehmen.“
Wer dagegen mehr auf der Suche nach Literatur ist, wird auch bei „Black Image“ fündig: „Alles, was auf Deutsch erschienen ist“, versucht Elena Ezeani anzubieten von afrikanischen und afro-amerikanischen Autoren sowie den Aborigines – samt einschlägiger Kunstbände und Kinderbücher. kat
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