Außerirdische verpassen Einsatz

■ Ein Kinospot animiert zum Mitmachen beim Global-Super-8-Day im Thalia – es dürfen noch Schmalfilme eingereicht werden

Der erste weltweite Super-8-Aktionstag am 8. Januar rückt immer näher. Fieberhaft laufen die Vorbereitungen in den etwa 80 teilnehmenden Städten, zu denen auch Dresden, Seattle, Melbourne, Auckland und Basel zählen werden. Die Super-8-Film-Zentrale (ANRRP) Hamburg hat sich für dieses denkwürdige Datum etwas Besonderes einfallen lassen. Es gelang ihr, das Thalia Theater als Vorführstätte für das Schmalfilmprogramm zu gewinnen. Weil die 998 Plätze dieser heiligen kulturellen Halle auch besetzt werden müssen, wurde sogar ein Kinospot gedreht, und zwar von keinen Geringeren als den mehrfach ausgezeicheten Animations-Trickfilmern Jim Lacy und Daniel Haude, die dem Kultformat zärtlich zugetan sind.

Bereits 1998 hatten die Altonaer mit ihrem damals noch auf 16 Millimeter gedrehten Film Friss Vogel oder stirb beim Hamburger Kurzfilmfestival die Jury überzeugt. Mittlerweile drehen die beiden lieber auf 35 Millimeter. „Das hat allein praktische Gründe“, so Haude, der seinen allerersten Film wegen der günstigen Verfügbarkeit der Materialien im Super-8-Format fertigte. Ein Kinospot macht aber viel Arbeit, die man ungern mit einem für Profi-Animationen schlecht zu handhabenden und kaum zu kopierenden Format noch intensivieren möchte. Schließlich soll der Spot in möglichst vielen Kinos laufen. Insgesamt 20 Kopien des Knet-Action-Kurzfilms wurden angefertigt, die seit zwei Wochen in vielen Hamburger Lichtspielhäusern zu sehen sind.

Allein von der Idee bis zur Fertigstellung vergingen mehrere Wochen. Die reine Drehzeit belief sich, laut Haude, aber auf nur drei unter kreativem Zeitdruck durchwachte Nächte. Kaum zu glauben bei dem, was sich da auf der Leinwand so tut: Abschiedsszene, Heldenmut und Schwangerschaftsgeständnis bringen in ihrer Darbietung den Regisseur schier zur Verzweiflung. Und die Außerirdischen verpassen auch noch ihren Einsatz. Der Filmemacher verkündet: „Ich drehe nie wieder auf Super-8.“

Ein Ausruf, der als Aufforderung gilt, es besser zu machen. Denn auch im Thalia, wie bei allen bisherigen Screenings von ANRRP, wird fest mit der aktiven Filmeinreichung des Publikums gerechnet. Die Filme sind am besten noch bis zum 22. Dezember in der Filmzentrale abzugeben. Kurzentschlossene können aber auch noch am Global-Super-8-Day selbst ihre Werke mitbringen. Tanja Stünckel

Global-Super-8-Day, 8. Januar, 23 Uhr, Thalia Theater; ANRRP, Friedensallee 7 - 9, 22765 Ham-burg, Tel.: 39 82 61 04, www.anr-rp.org