piwik no script img

Neue Kritik an Holzmann

Großaktionär Gevaert fordert den Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden

Berlin (dpa) – Der belgische Philipp-Holzmann-Großaktionär Gevaert will den Aufsichtsratsvorsitzenden des Frankfurter Bauriesen, Carl von Boehm-Bezing, kippen. In einem Interview mit dem Handelsblatt schloss sich Gevaert-Chef Andre Leysen einer Rücktrittsforderung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) an.

Leysen will seine Kritik an von Boehm-Bezing zunächst dem Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf Breuer, persönlich erläutern. Es sei nicht anzunehmen, dass ein traditionsreiches Institut wie die Deutsche Bank nicht im Einzelnen wisse, was bei Holzmann vorgegangen sei. Von Boehm-Bezing ist im Hauptberuf Vorstandsmitglied der Deutschen Bank. „Es erfordert für einen Aufsichtsratsvorsitzenden, der aktives Mitglied eines Bankvorstands ist, eine fast übermenschliche Abgewogenheit, um bei der Entscheidungsfindung Interessenkonflikte zu vermeiden.“ Bankvorstände sollten grundsätzlich nicht als Aufsichtsratsvorsitzende in Industrie- oder Handelsunternehmen auftreten, sagte Leysen. „In diesem Sinne hat Carl von Boehm-Bezing seinen Abgang aus dem Aufsichtsrat von Holzmann am 30. Dezember 1999 verpasst.“

Der Baukonzern Philipp Holzmann stand im November letzten Jahres vor seiner Pleite. Eine Kreditzusage der Bundesregierung soll die Sanierung gewährleisten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen