: Aus dem Reich des Bären: „Das regeln wir schon“
Die schönsten Anekdoten über Wladimir Putin, den russischen Interimspräsidenten
Bei einer Gipfelkonferenz der G-8-Staaten zählte der russische Interimspräsident Wladimir Putin die Atommächte auf – oder was er dafür hielt: „Russland, Amerika, China, Frankreich, Pakistan, Indien.“ Dann fragte er: „Habe ich jemanden vergessen?“ – „Nein“, antwortete sein Berater.
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Als Putin einmal beim französischen Präsidenten eingeladen war, freute er sich sehr über die Vorspeise: eine Bouillabaisse.
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Einmal ging Präsident Putin zum Fußball bei Lokomotive Moskau. „Da ist aber Dampf dahinter“, äußerte er zufrieden. Das Spiel endete null zu null unentschieden.
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Bei einer Wahlkampfveranstaltung wurde Präsident Putin von PR-Strategen aufgefordert, mit einer jungen Frau zu tanzen. „Nein, das mache ich nicht“, sagte Putin. „Ich kann nicht tanzen.“
Als der frisch gebackene Präsident Putin von seinem Berater Igor Strogow aufgefordert wurde, die abtrünnige Republik Ukraine im Handstreich zu nehmen, antwortete er wie aus der Raskolnikoff geschossen: „Sind Sie verrückt? Das können wir doch nicht machen.“
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Wladimir Putin befand sich unlängst auf der Rückreise von einem Staatsbesuch in Berlin und sollte einen Zwischenstopp in Großbritannien einlegen. Wie vereinbart erwartete ihn dort der britische Premier Tony Blair am Flughafen. Doch Putin kam nicht – er hatte dringende Amtsgeschäfte in Moskau zu erledigen.
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Woher er eigentlich seinen politischen Input nähme, fragte der New York Times-Korrespondent L. Richardson den amtierenden russischen Präsidenten Putin kürzlich auf dessen ersten internationalen Pressekonferenz im Kreml. „Drehen Sie mich doch einfach um“, erwiderte Putin trocken.
Bei einem Staatsbankett in Indien wiederum sollte Wladimir Putin eine kurze Rede über die russisch-indischen Beziehungen halten. In seinem Vortrag gab er die Faktenlage durchaus korrekt wieder. Einige Gäste aber schliefen dabei ein, wie neutrale Bankettbeobachter zu berichten wussten.
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Gleich nach Amtsantritt des neuen russischen Präsidenten Putin brach eine Wodkakrise aus. „Das regeln wir schon“, sprach er.
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Von engen Freunden konfrontiert mit dem Vorwurf, gefühlskalt zu sein, wurde Putin ungehalten. Seinem Gesicht war jedoch nichts anzumerken. Schließlich gab er zu: „Es könnte sein.“
Ob ihn die Bilder der in Trümmern liegenden Hauptstadt Tschetscheniens, Grosny, denn nicht erschütterten, wollte Großbritanniens Botschafter Blitchwair vom jüngst bestallten russischen Ministerpräsidenten Putin wissen. Putins prompte Antwort: „Njet.“
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Eine durchaus ansehnliche Frau ging einmal in der Duma an Wladimir Putin vorüber. Das russische Staatsoberhaupt streckte die Hand aus, um sie in ihr wohlgerundetes Hinterteil zu kneifen. Holla! In letzter Sekunde besann Putin sich jedoch eines besseren.
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Putin ist berühmt für seine Fähigkeit, mathematische Zusammenhänge schnell zu begreifen. Um so mehr erstaunte es Beobachter, als er sich bei einer Diskussion des russischen Staatshaushalts in der Duma um einige Rubel verrechnete. Putin selbst bemerkte den Fehler und korrigierte sich.
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Beim Start einer neuen russischen Weltraumsonde vom Typ „Sojus 23“ sagte Putins Pressesprecher, Russland sei im Universum nun wieder Weltspitze. Putin fiel ihm ins Wort: „Es muss heißen: in der Weltraumfahrt.“
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Als Wladimir Putin noch nicht Präsident war, fuhr er einmal mit seinem Dienst-Lada über einen Moskauer Prospekt und sah viele neue Autos: „Verdammt, ich will auch eins“, dachte der zukünftige erste Mann Russlands. Kurz darauf besaß Wladimir Putin einen nagelneuen Mercedes.
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Kaum war Wladimir Putin Präsident, erinnerte er sich für einen Moment an seine Kindheit. „Ach, du liebe Güte“, stoppte er schnell den Gedankenfluss.
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Auf dem Weg zu seiner Sommervilla am Schwarzen Meer begegnete Wladimir Putin einmal ein ehemaliger Mitarbeiter. „Und?“, brummte der Weißrusse. Kurz überlegte Putin, wollte schon antworten, wischte jedoch dann die Frage mit einer energischen Handbewegung zur Seite.
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In seiner Jugend hatte Wladimir Putin gern ein Abendbrot gegessen. Nachdem er Präsident geworden war, aß er oft morgens schon ein Butterbrot und bemerkte eines Tages zu dem anwesenden Sekretär: „Weizen soll blühen.“ Der Sekretär wunderte sich über den Satz: „Blüht denn Weizen?“ Putin überlegte kurz und reichte dem Kofferträger eine Brotscheibe.
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Auf dem Schreibtisch in seinem Amtszimmer entdeckte der designierte Präsident Putin kurz nach seiner Ernennung einen Brieföffner. Sofort rief er den Büroleiter: „Räumen Sie das weg.“ Der Angesprochene glaubte sich verhört zu haben: „Wohin?“ Putin sah ihn unbeweglich an. Der Brieföffner lag bald an einem anderen Ort.
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Angesprochen auf seine täglichen Saunagänge, konterte Putin eiskalt: „Schwitzen ist gesund.“
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Eines Tages trank Wladimir Putin eine Tasse Tee und verbrannte sich die Zunge. Ohne aufzublicken, setzte er die Tasse wieder auf einem kleinen Tisch ab. „Der Tee ist heiß“, bemerkte er.
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Wenn große Feiertage anstanden, freute sich Präsident Putin über die festliche Atmosphäre im Kreml. Nur einmal war ihm nicht wohl zu Mute. Der ukrainische Präsident hatte seinen Staatsbesuch angekündigt. „Ich glaube nicht, dass mir das passt.“ Doch schon nach dem Mittagsschlaf war die schlechte Laune verflogen. Als der erste Mann der Ukraine die Treppe zu seinem Amtssitz hinaufeilte, begrüßte Putin ihn mit einem festen Händedruck und der traditionellen russischen Begrüßungsformel unter Männern: „Schön Sie heute hier zu sehen.“
Zusammengetragen von
S. Kuzmany, M. Ringel,
C. Rönneburg und J. Roth
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