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Einbürgerungs-Kampagne soll MigrantInnen Mut machen

Dass das erste in diesem Jahrtausend in Hamburg geborene Kind türkische Eltern und einen deutschen Pass hat, wertet die Ausländerbeauftragte des Senats, Ursula Neumann, als „historisches Zeichen“. Sechzig Prozent der hier lebenden TürkInnen zwischen 18 und 65 Jahren, so eine repräsentative Umfrage ihres Hauses, wollten nach dem neuen Staatsbürgerschaftsrecht einen deutschen Pass beantragen; in Hamburg würden insgesamt rund 150.000 MigrantInnen die Bedingungen erfüllen. Mit einer Kampagne, an der sich auch Behörden, nichtstaatliche Organisationen und die Gewerkschaften beteiligen, will Neumann MigrantInnen ermuntern, das Recht auf Einbürgerung zu nutzen.

Als ersten Schritt wird die Schulbehörde in den Grundschulen Briefe an nichtdeutsche Eltern verteilen. Die werden aufgefordert zu prüfen, ob ihr Kind einen deutschen Pass bekommen könnte. Parallel wird die Ausländerbeauftragte Fortbildungen für MultiplikatorInnen organisieren, mit Plakaten auf das neue Gesetz hinweisen und über die Gewerkschaften bei Betriebsräten für die Integration von AusländerInnen werben.

Vielen MigrantInnen, weiß Neumann, müsse erst Mut gemacht werden, den deutschen Pass zu beantragen. Sie scheuten den Test ihrer Deutschkenntnisse und die Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit. In den türkischen Zeitungen etwa würde gerade darüber diskutiert, ob ausgebürgerte TürkInnen in der Türkei Nachteile zu befürchten hätten, wenn sie erben oder Land kaufen möchten. Das neue Recht müsse nachgebessert werden. Die Umfrage habe ergeben, dass die Bereitschaft, einen deutschen Pass zu beantragen, umso größer sei, je unsicherer der Status der Migranten in Hamburg sei. EU-Angehörige etwa wollten nicht Deutsche werden, während AfghanInnen, die hier über Jahre mit ungewisser Zukunft leben, sich gerne einbürgern lassen wollen. ee

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