: Verfassungsschutz warb wieder Stasi-Mann
Der Berliner Verfassungsschutz hat nach einem Bericht der Berliner Morgenpost erneut mit einem früheren Stasi-Mann zusammengearbeitet. Der inzwischen enttarnte V-Mann „Herbert“ sei der Sohn von Ex-Stasi-General Wolfgang Schwanitz, berichtete das Blatt. „Herbert“ sei auf den leitenden Polizeibeamten Otto Dreksler angesetzt worden. Das Landesamt hatte Dreksler fälschlicherweise als Mitglied der umstrittenen Scientology-Organisation bezeichnet. Der Polizist war daraufhin von seinem Posten beurlaubt worden, musste aber später rehabilitiert werden. In der Affäre war bereits bekannt geworden, dass ein ehemaliger Stasi-Mitarbeiter als V-Mann Informationen über Dreksler liefern sollte. Als dieser Dreksler nicht als Sektenmitglied identifizieren konnte, sei der Sohn von Schwanitz eingesetzt worden, heißt es. Dieser habe seine Dienste angeboten. Wolfgang Schwanitz war laut Zeitung von 1986 bis 1989 Stellvertreter von Stasi-Chef Erich Mielke und leitete bis Januar 1990 die Nachfolgebehörde der Stasi, das Amt für Nationale Sicherheit. Auch sein Sohn habe für das Ministerium für Staatssicherheit gearbeitet. dpa
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