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GM will Saab vollständig kaufen

Schwedische Autoindustrie komplett in ausländischer Hand

Stockholm/Detroit (Reuters/dpa) – Die schwedische Autoindustrie erlebt ihre letzten Tage als zumindest noch teilweise einheimisches Unternehmen. Der amerikanische Autokonzern General Motors (GM) und seine deutsche Tochter Opel wollen den schwedischen Autohersteller Saab vollständig übernehmen. GM wolle bis Ende Januar eine Option einlösen, um die verbleibenden 50 Prozent an Saab Automobile von der schwedischen Holdinggesellschaft Investor AB zu kaufen, teilte der Konzern am Montag in Detroit und Stockholm mit.

Investor AB begrüßte die Entscheidung von GM. Genauere Einzelheiten des Vertrags und der Preis wurden bei der Verkündung nicht genannt. Mit dem Verkauf würde die schwedische Pkw-Industrie vollständig an ausländische Besitzer wechseln, nachdem vor etwa einem Jahr Ford die Autosparte von Volvo gekauft hatte. GM/Opel und die Schweden halten bisher seit 1990 jeweils 50 Prozent der Saab-Anteile. Dabei liegen 32 Prozent bei Opel, 18 Prozent bei GM. Auch die neuen Anteile sollen in diesem Verhältnis auf GM und Opel aufgeteilt werden

Nach einer zehnjährigen Zusammenarbeit mit Saab sei der Kauf der restlichen Anteile ein logischer Schritt, erklärte GM-Präsident G. Richard Wagoner. Saab verfüge über eine starke Produktlinie, einen einzigartigen Markennamen und sei ein wichtiger Bestandteil des Automobil-Portfolios von GM.

Der Autohersteller Saab Automobile AB wurde 1990 ein 50/50-Joint-Venture von General Motors und Saab-Scania AB. 1991 kaufte Investor AB Saab-Scania. Saab hat keine Verbindung mit dem in der Rüstungsindustrie tätigen Konzern Saab AB. Auch Investor-Chef Marcus Wellenberg bezeichnete die Kaufentscheidung von GM als eine „natürliche Entwicklung“, weil sich die Zusammenarbeit zwischen Saab und GM in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt habe. Investor wolle zu einer guten Entwicklung von Saab beitragen. Als Teil des GM-Konzerns seien die Aussichten für Saab gut. Investor hat nach eigenen Angaben keine Verhandlungen mit GM über die Ausübung der Option geführt.

1999 stellte Saab 128.000 Autos her und beschäftigte weltweit 10.000 Mitarbeiter. Die wichtigsten Märkte für Autos der Marke Saab seien die USA, Großbritannien, Schweden und Deutschland, hieß es. Saab war in der ersten Jahreshälfte 1999 in die Gewinnzone zurückgekehrt, nachdem die Firma mehrere Jahre Verluste eingefahren hatte.

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