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Transrapid-Konferenz abgesagt

Hessen sieht keinen Sinn mehr in Bürgschaftsdiskussion. Vom Industriekonsortium hält einzig Thyssen noch an der Strecke Hamburg – Berlin fest ■ Von Katharina Koufen

Berlin (taz) – Auch die hessische Landesregierung scheint nicht mehr an die Wiederbelebung des am Donnerstag von Bahnchef Hartmut Mehdorn totgesagten Transrapids zu glauben: Sie blies das für Montag geplante Expertengespräch über die Zukunft der Magnetbahn ab. Zur Begründung sagte der Pressesprecher des hessischen Wirtschaftsministeriums, Thomas Uber, gestern der taz: „Aus der Stellungnahme der Bahn in den Medien, aber auch in einem Brief an den hessischen Wirtschaftsminister Dieter Posch geht ja eindeutig die Ablehnung der Transrapidstrecke Berlin – Hamburg hervor. Damit ist der Diskussion um Länderbotschaften für diese Strecke aber der Boden entzogen.“ Bei dem Treffen in Frankfurt sollte unter anderem darüber beraten werden, ob das Projekt über Landesbürgschaften noch zu retten sei. Das Land Hessen hatte immer ein besonderes Interesse am Bau des Transrapids gezeigt: Schließlich war Kassel als Produktionsstandort für den High-Tech-Zug vorgesehen.

Die Landesregierung in Wiesbaden forderte Klimmt dazu auf, möglichst schnell die Alternativstrecken zu konkretisieren: Noch ist im Gespräch, den Lehrter Stadtbahnhof in Berlin mit dem Flughafen Berlin-Schönefeld via Transrapid zu verbinden; allerdings geben Experten diesem Vorschlag wenig Chancen. Auch signalisiert die Volksrepublik China weiterhin Interesse am Bau einer Magnetschnellbahn, ebenso wie die USA, die nach Informationen des hessischen Wirtschaftsministeriums bereits eine Milliarde Dollar bereit gestellt haben. Allerdings, so Uber, „ist der Transrapid für ausländische Investoren nur dann attraktiv, wenn er zuvor eine Zeitlang auf einer Referenzstrecke in Deutschland betrieben wurde“.

Aus Bahnkreisen hieß es gestern, von dem mit dem Bau beauftragten Industriekonsortium verfechte nur noch die Thyssen Krupp Industries das Projekt der Strecke Berlin – Hamburg; Adtranz habe sich praktisch verabschiedet, und die Siemens AG verhalte sich abwartend. Dazu sagte Thyssen-Sprecherin Anja Gerber: „Unser Unternehmen hält auf jeden Fall an den Plänen fest. Offiziell ist das Projekt noch nicht gestorben, und ich wüsste nicht, warum Adtranz und Siemens aussteigen sollten.“

Die Magnetschnellbahn-Planugsgesellschaft mit Sitz in Schwerin und Berlin wollte weder gestern noch vorgestern eine Stellungnahme abgeben. Dafür beeilte sich Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt am Rande der SPD-Klausurtagung das umstrittene Vorhaben doch noch einmal zu revitalisieren: „Es wird weiter über den Transrapid gesprochen. Er ist noch nicht tot.“

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