piwik no script img

Die erste Sitzung in 00

■ Nur für Mitglieder! Der Wahrheit-Klub: Vorstandsnachrichten

Warnung

Die folgenden Mitteilungen des Vorstands des Wahrheit-Klubs dürfen nur von Vollmitgliedern des Wahrheit-Klubs gelesen werden! Nichtmitglieder gehen diese Mitteilungen überhaupt nichts an.

Vorbemerkung

Am 7. Januar traf sich der Vorstand des Wahrheit-Klubs zu seiner ersten offiziellen Sitzung im neuen Jahr. Noch vor Festlegung der Tagesordnungspunkte und Bestellung des Protokollführers beschloss der Vorstand einstimmig, es 00 zu nennen.

Begrüßung der Mitglieder

Der Vorstand des Wahrheit-Klubs begrüßt alle seine Vollmitglieder in 00.

Rechenschaftsbericht

In den Satzungsbestimmungen des Wahrheit-Klubs ist ein Rechenschaftsbericht des Vorstands ausdrücklich nicht vorgesehen. (Siehe hierzu Absatz 4: „Der Vorstand des Wahrheit-Klubs ist nichts und niemandem Rechenschaft schuldig“). Aus Kulanzgründen erklärt sich der Vorstand für das Geschäftsjahr 1999 zu folgenden Auskünften bereit:

– Das Geschäftsjahr 1999 war sehr befriedigend.

– Der Vorstand hat sich aufgrund des befriedigenden Geschäftjahres 1999 ordentlich und einstimmig selbst entlastet.

Klub-Vermögen

Über das Klubvermögen – Höhe, Verbleib und was evtl. davon übrig ist – ist der Vorstand nicht verpflichtet, irgendwelche Auskünfte zu erteilen. Zur Erinnerung: Der Vorstand des Wahrheit-Klubs ist laut Erweiterungsklausel von Absatz 4 der Satzungsbestimmungen (s.o.) vielmehr berechtigt, das Klub-Vermögen oder Teile davon – Zitat Erweiterungsklausel 4a – nach „eigenem Gutdünken zu vermehren, zu verprassen und/oder zu veruntreuen“.

Mitglieder

Im Geschäftsjahr 1999 beantragten insgesamt 326 Personen die Vollmitgliedschaft im Wahrheit-Klub. 302 Anträge wurden vom Vorstand positiv entschieden. 24 Anträge wurden wegen fehlender, gefälschter oder ungültiger Mitgliedsbeiträge, Maulfaulheit, lustloser Waldkaribu-Zeichnung oder Respektlosigkeit gegenüber einem oder mehreren Vorstandsmitgliedern abgelehnt. Relegiert wurde im Geschäftsjahr 1999 niemand. Ein Antrag auf Austritt aus dem Wahrheit-Klub wurde nicht bewilligt. Derlei sieht die Satzung nicht vor.

Durch Aufnahme von 302 neuen Vollmitgliedern wurde im Geschäftsjahr 1999 damit die Wahrheit-Klub-Mitglieder-Obergrenze von 1.500 Vollmitgliedern erreicht. Der Vorstand des Wahrheit-Klubs weist darauf hin, dass Aufnahmeanträge künftig ignoriert werden, ebenso Bettelbriefe und Drohschreiben.

Über die Vergabe von durch Tod oder Relegation von Vollmitgliedern frei werdenden Mitgliedsnummern entscheidet allein der Vorstand des Wahrheit-Klubs. Er hat überdies beschlossen, die Möglichkeit der Relegation von Vollmitgliedern im laufenden Geschäftsjahr 00 stärker auszuschöpfen. Zur Erinnerung: Relegationsgründe sind u. a. Respektlosigkeit gegenüber dem Vorstand (Kritik, üble Nachrede, freche Antworten), unsachgemäßes Tragen des Klub-Abzeichens (vergessen, herzfern, auf Rucksäcken o. ä.) sowie Demokratisierungsideen.

Neue Vorstands-Struktur

Mit Wirkung zum 1. Februar 00 gibt sich der Vorstand des Wahrheit-Klubs eine neue Struktur:

– Die Vorstände Rönneburg und Häusler nehmen ihre Vorstands-Aufgaben künftig von Hamburg aus wahr und erhalten je einen neuen Status und Titel: Exil-Vorstand. Ihre Vorstandsrechte sind dadurch in keinster Weise gemindert. Ihnen ist also auch in Zukunft mit ausgesuchter Höflichkeit zu begegnen, und ihren Anordnungen ist Folge zu leisten. Die Exil-Vorstände Häusler und Rönneburg behalten sich vor, unbotmäßige hanseatische Klub-Mitglieder für die Relegation vorzuschlagen.

– Für die Erledigung der zentralen Berliner Klub-Geschäfte wurde eigens der Posten eines Exekutiv-Vorstands geschaffen. Dieser wurde mit dem ehemaligen Klub-Mitglied 0000000011 besetzt.

– Vorstand TOM wurde zum Vorstandsvorsitzenden ernannt.

Alle Vollmitglieder sind angewiesen, die neuen Titel in Ansprache und -schreiben peinlich genau zu berücksichtigen.

Inaugurationsprotokoll

Im Rahmen der ersten offiziellen Sitzung des Vorstands des Wahrheit-Klubs am 7. Januar wurde das ehemalige Klub-Mitglied 0000000011 und neuer Exekutiv-Vorstand Ringel feierlich ins Amt gesetzt. Ringel gab seinen Mitglieds-Ausweis ordnungsgemäß an Exil-Vorstand Rönneburg zurück und erhielt im Gegenzug seinen Exekutiv-Vorstands-Ausweis, den er anschließend eigenhändig im LAMINATOR laminierte. Zum Abschluss überreichte Vorstandsvorsitzender TOM Exekutiv-Vorstand Ringel das Insignium der Exekutiv-Macht: die Kreissäge (mit Sicherheitsbügel, bei Betrieb rot leuchtend).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen