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Turbo gedämpft

■ Neue Lärmschutzhalle für Flughafen soll noch in diesem Jahr gebaut werden

Die lang ersehnte neue Lärmschutzhalle für den Hamburger Flughafen soll noch in diesem Jahr gebaut werden. Wie der Senat und die Lufthansa-Technik gestern mitteilten, wird die Stadt die Halle voraussichtlich ab April schlüsselfertig errichten und an die Lufthansa-Tochter verkaufen. Dem Service-Unternehmen wird der Kauf dadurch schmackhaft gemacht, dass es die Grundstücke und Gebäude, auf und in denen es jetzt arbeitet, erwerben darf. Die Zustimmung der Bürgerschaft steht noch aus.

Eine neue Lärmschutzhalle war jahrelang gefordert worden, um den Krach zu verringern, der bei Probeläufen von Flugzeugtriebwerken am Boden entsteht. In die bestehende Halle passen große Flugzeuge wie der Jumbo-Jet Boeing 747 oder der Airbus A300 nicht hinein. Überdies ist sie nach einer Seite hin offen und kann häufig nicht benutzt werden, weil der Wind ungünstig steht.

Die neue Halle – 116 Meter lang, 91 Meter breit, 40 Meter hoch und wohl an die 15 Millionen Mark teuer – soll diese Probleme lösen. Ihre Lamellen-Tore sind so konstruiert, dass sie einen Teil des Lärms schlucken. Zudem sollen sie Wind auch aus ungünstigen Richtungen so in die Halle lenken, dass der Luftstrom an den Triebwerken nicht abreißt und diese nicht kaputt gehen. „Ob das alles so funktioniert, wie es im Modellversuch gemacht worden ist, kann niemand sagen“, räumt der Fluglärmschutzbeauftragte Klaus Köhler ein.

Selbst wenn es die neue Halle gibt, werden also weiterhin Probeläufe im Freien stattfinden: wenn der Wind ganz schlecht steht und möglicherweise auch wenn manche Turbinen mal voll aufgedreht werden müssen. Problematisch sind nach Auskunft Köhlers die äußeren Triebwerke der Boeing 747. „Man kann Lufthansa-Technik nicht zwingen, die Halle zu nutzen, wenn sie Flugzeuge beschädigt“, glaubt auch SPD-Wirtschaftssenator Thomas Mirow.

Für den Verkauf von 95 Prozent der Hamburger Gesellschaft für Flughafenanlagen (HGF), der Gelände und Gebäude der Lufthansa-Technik heute noch gehören, erhält der Senat 216 Millionen Mark. Gleichzeitig übernimmt Lufthansa-Technik 440 Millionen Mark Schulden der HGF. Lufthansa-Technik beschäftigt in Hamburg 6100 Menschen. Gernot Knödler

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