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Ergänzung

Betr.: „Begeisterte Kommunisten“, taz hamburg vom 17. Januar 2000

Der Satz „Demnach bin ich wohl schuld daran, dass mein Vater nach Neuengamme kam“ hat mich gestört. Richtig ist: Beide, mein Vater und ich, hatten 1944 in Fuhlsbüttel Isolierhaft. Jeder hatte auf einem anderen Hof Freistunde. Die Ein- oder Ausgänge lagen sich in Sichtweite gegenüber. Mein Vater saß auf der Stufe des einen, ich kam aus dem gegenüberliegenden Ausgang. Die Gestapo-Wachtmeister bemerkten diesen Fehler – wir hatten uns gesehen – ich wurde gleich zurück in meine Zelle geführt. Ich wurde gefragt, ob ich einen Bekannten gesehen hätte. Ich verneinte. Meinen Vater habe ich nicht wiedergesehen.

Außerdem sollte man zu dem Geschehen vor 55 Jahren noch ergänzen, dass noch am 20./21. April 1945 in Neuengamme über 70 Frauen und Männer bestialisch ermordet wurden. Gehängt, erschlagen und durch Handgranaten umgebracht. Und sie waren nur ein kleiner Teil: Andere wurden vorher und sogar noch nachher ermordet.

Meine Ermittlungen beschäftigen sich mit den Widerständlern, die sich gegen den Nazifaschismus eingesetzt haben. Besonders die, die an keine Partei angebunden waren. Aber auch Kommunisten, Sozialdemokraten, sog. bürgerliche Parteien, Christen, Freidenker und Soldaten. Richard Schönfeld

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