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Betr.: Berliner Firmen, die Zwangsarbeiter nicht entschädigen wollen

Das American Jewish Committee (AJC) hat gestern zusammen mit der Berliner Geschichtswerkstatt 79 Unternehmen benannt, bei denen es Verbindungen zu Firmen geben soll, die während des Nazi-Regimes Zwangsarbeiter in Berlin einsetzten und sich bisher nicht am Entschädigungs-Fonds beteiligen. 50 davon haben nach AJC-Angaben heute ihren Sitz in Berlin (siehe Dokumentation). Zwar gebe es bei vielen Firmen keine Rechtsnachfolge zu Unternehmen aus der Nazi-Zeit, so das AJC. Sie stünden dennoch in der Verantwortung, da eine Namens-, Standort- oder Vermögenskontinuität bestehe. Die Liste, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, beruht nach Angaben der Geschichtswerkstatt u. a. auf einem unveröffentlichten Buch von Rainer Kubatzki zur Topographie der Zwangsarbeiterlager in Berlin sowie auf Studien des Historikers Laurenz Demps. Man sei auf 327 Firmen gestoßen, die Zwangsarbeiter beschäftigten. Durch die Auswertung von Handelsregistern, Unternehmenshandbüchern, den Firmenselbstdarstellungen u. ä. sei festgestellt worden, dass von den 327 Unternehmen noch 98 existierten und bei 79 ein Bezug zur Nazi-Zeit herzustellen sei. taz

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