:
Was ist eine Familie?
Die Frage, welchen Familienstatus ein volljähriges Kind hat, kann entscheidend sein. Nämlich dann, wenn es ums Bleiberecht in Deutschland geht.
Die hiesigen Gerichte gehen davon aus, dass im Normalfall für Kinder über 18 Jahre und ihre Eltern eine „Begegnungsgemeinschaft“ ausreichend ist. Das heißt: Wiederholte Besuche, Brief- und Telefonkontakt sowie finanzielle Zuwendungen (!) gewährleisten die Erfüllung der Bedürfnisse solcher Familien in zufriedenstellender Weise.
Dass dem nicht immer so ist, zeigt das Beispiel des Erkan M., dem mit der Abschiebung in die Türkei automatisch die Trennung von seiner Familie droht. Sein eigener Asylantrag wurde abgelehnt, ein Anrecht, bei den Eltern, die als Asylbewerber anerkannt sind, zu bleiben, hat er nicht. Bei der aktuellen Gesetzeslage, die zum Teil in sich widersprüchlich ist, gibt es in seinem Fall bislang keine Hoffnung. Ihm bleibt nur, sich auf ärztliche Atteste zu stützen, die seine extreme psychische Belastung bestätigen. Eine dauerhafte Lösung ist das nicht.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen