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Rexrodt neuer Landesvorsitzender der FDP

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt ist neuer Landesvorsitzender der FDP. Auf einem Parteitag setzte er sich am Samstag in einer Kampfabstimmung gegen den früheren DDR-Bürgerrechtler Hans Schwenke durch. Für Rexrodt stimmten 195 von 340 Delegierten, für Schwenke 92. Rexrodt kündigte nach seiner Wahl an, die FDP aus ihrem Tief herausholen und die Wähler für die liberalen Ziele seiner Partei gewinnen zu wollen. Die FDP müsse im Parteienspektrum wieder ernst genommen werden.

Als Schwerpunkte der künftigen Arbeit in Berlin nannte er die Bereiche Verkehr und Bildung sowie die Förderung von Existenzgründern. Darüber hinaus müsse das politische Gewicht des Landesverbandes auf Bundesebene gestärkt werden. Rexrodt appellierte an die Delegierten, an einem Strang zu ziehen und innerparteiliche Grabenkämpfe einzustellen. Der von seinem Amtsvorgänger Rolf-Peter Lange eingeschlagene Integrationskurs müsse fortgesetzt werden. Lange war nicht mehr zur Wahl angetreten. Er übernahm damit die politische Verantwortung für die Wahlschlappe der Liberalen im vergangenen Jahr.

Rexrodt war 1994 bereits einmal zum FDP-Landesvorsitzenden gewählt worden. Damals folgte er Carola von Braun, die nach innerparteilichen Querelen von ihren Parteiämtern zurücktreten musste. Der Berliner FDP-Chef wurde 1995 in seinem Amt bestätigt und versuchte, den zerstrittenen Landesverband zu einen. Bei der Abgeordnetenhauswahl am 22. Oktober 1995 konnte die Partei dann aber nicht die Fünfprozenthürde nehmen und fiel aus dem Parlament. Einen Tag nach der Wahl übernahm der Politiker die Verantwortung und legte sein Amt nieder. ADN/dpa

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